Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Schuss geht nach hinten los
Silvester Mann mit Schreckschusspistole löst Großeinsatz der Polizei aus. Für großen Ärger sorgen auch zwei Schneemänner auf der Straße
Landkreis Augsburg Silvester war für einen 27-Jährigen aus Langweid vorbei, ehe es begonnen hatte: Der junge Mann sorgte am Samstagmorgen für einen größeren Polizeieinsatz – unbeabsichtigt, wie sich herausstellte.
Der 27-Jährige hatte sich zu Silvester eine Schreckschusspistole zulegt und diese schon am Samstag mit einem Schuss getestet. Am Hauseingang wurde er dann mit der Waffe gesehen, was zu einem größeren Polizeiaufgebot führte. Schließlich war zunächst der Hintergrund unklar. Weil der Mann keinen Waffenschein hat, musste er die Pistole abgeben.
Auch in Fischach war die Polizei bei einem ähnlichen Fall im Oktober von einer echten Schusswaffe ausgegangen: Damals hatte ein 16-Jähriger mit einer Softair-Pistole herum hantiert und ein achtjähriges Kind am Hals verletzt. Die Polizei ging von einer „jugendtypischen Verfehlung“aus. Ob die auch die Ursache für einen Vorfall am vergangenen Freitag in Langweid war?
Unbekannte hatten einen Chinaböller von einem der Balkone eines Mehrfamilienhauses geworfen. Dieser ging neben einer Mutter mit zwei Kindern, die auf dem Gehweg spazierten, los. Niemand wurde verletzt – zum Glück.
Ein ganz anderes Ende hätte auch ein Schwelbrand nehmen können, der an Silvester einen Feuerwehreinsatz auslöste. Gegen 15 Uhr brannte es in einer Jugendhütte in Willishausen. Laut Polizei war das Rohr eines Holzofens offensichtlich zu heiß geworden. Dadurch verkokelten die umliegenden Bretter und ein Holzbalken. Die Feuerwehr Willishausen rückte mit 28 Freiwilligen an und löschte den kleinen Schwelbrand. Es entstand ein Schaden von rund 300 Euro.
Weitaus höher war der Schaden Freitagnacht bei einem Unfall in Meitingen. Den hatten zwei Schneemänner ausgelöst – oder vielmehr vier Jugendliche, die die Figuren gebaut hatten. Sie standen auf der schneebedeckten Straße zwischen Meitingen und Herbertshofen. Zwei Autofahrer hatten einen etwa einen Meter großen Schneemann zu spät erkannt und wichen aus. Anschließend schleuderten sie und kollidierten miteinander. Der Schaden: 2000 Euro. Drei der Baumeister gaben sich zunächst als Unfallzeugen aus und beseitigten sofort einen weiteren Schneemann. Anhand von Schuhabdrücken im frischen Schnee wurde klar, dass sie auch den ersten Schneemann gebaut hatten. Die 16bis 18-Jährigen gaben schließlich ihr Fehlverhalten zu. Auch der zunächst flüchtige vierte Beteiligte gestand im Beisein seiner Eltern die „Dummheit“ein. Die hat jetzt eine Anzeige zur Folge.