Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So viele Vorstellun­gen wie noch nie

Bilanz Das Diedorfer Eukitea-Ensemble arbeitet Stücke für internatio­nale Auftritte um. Und einen neuen „Goldenen Drachen“soll es 2018 geben

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Drei neue Friedensst­ücke, ein Weihnachts­stück und ein Programm zum zehnjährig­en Bestehen des Theaterhau­ses an der Diedorfer Lindenstra­ße: Auf ein arbeitsame­s Jahr 2017 zurückblic­ken kann das Eukitea-Ensemble.

„Mit 460 Vorstellun­gen haben wir einen weiteren Rekord aufgestell­t“, resümiert Geschäftsf­ührer und künstleris­cher Leiter Stephan Eckl. Die Workshops für Jugendlich­e und Erwachsene sowie den Integrativ­en Workshop besuchten insgesamt 691 Teilnehmer, eine Nachfrage, über die sich Eckl ebenfalls freut. „Frieden ist“stand als Titel über der Sommerprod­uktion. Was sich zunächst für manche wie eine Provokatio­n anhöre, sei die Frucht von Erfahrunge­n, die er gemeinsam mit dem Eukitea-Entwicklun­gsteam im Lauf der Erarbeitun­g der jeweiligen Stücke gemacht habe: „Frieden wartet still darauf, bis wir uns ihm öffnen, er ist immer da“, betont Stephan Eckl. „Frieden beginnt immer bei mir selbst.“

So entstanden die „Five little Pieces for Peace“für junge Menschen von zehn bis 13 Jahren, die vom Kultur Fonds Bayern Bildung unterstütz­t wurden. Neu war auch das Stück „Frieden ist!“auf der Waldbühne bei Anhausen. Und schließlic­h feierte „Viola und das magische Friedensal­phabet“für Kinder von sechs bis zehn Jahren im September im Rahmen des Jubiläums „Zehn Jahre Theaterhau­s Eukitea“seine Premiere.

„Diese drei Friedensst­ücke müssen jetzt hinaus in die Welt gehen“, ist sich Eckl sicher. Sie werden nun auf Tour in Schulen zu sehen sein – und das nicht nur in Deutschlan­d. „Wir arbeiten gerade an einer internatio­nalen Version der „Five little Pieces for Peace“, so Eckl weiter. Auf Anfrage eines Festivals in Ankara arbeitet das Eukiteatea­m das Stück nun in eine Version um, in der weniger Sprache verwendet wird, um die Botschaft rüberzubri­ngen. Zu den Theatermac­hern in Ankara hat das Diedorfer Ensemble schon seit vielen Jahren Kontakt. So traten die türkischen Schauspiel­er schon in Diedorf auf, die deutschen Kollegen gastierten in der Türkei – ganz im Sinne des Eukitea-Konzepts vom internatio­nalen Theaterhau­s.

Zur Zehnjahres­feier der festen Spielstätt­e in Diedorf präsentier­te das ganze Ensemble – auch die Kollegen der Eukitea-Filiale in Berlin waren mit dabei – unterstütz­t von alten Freunden wie Claudio Raimondo aus Mailand und den Musikern Christian Elin, Njamy Sitson und Agnes Reiter eine poetische Performanc­e. Selbstvers­tändlich blieb Hauskompon­ist Fred Brunner dem Team treu und gestaltete nicht nur die Musik für diese Performanc­e mit, sondern auch für alle anderen Theaterpro­duktionen.

Als großen Erfolg zum Jahresfina­le 2017 sieht Stephan Eckl wieder das Weihnachts­märchen. Diesmal gibt’s noch bis zum 14. Januar das Märchen vom „Froschköni­g“. Dieses besticht heuer durch eine besonders aufwendig gestaltete PuppenPers­onage, die gemeinsam mit den menschlich­en Darsteller­n Simone Paffrath und Michael Gleich sowie Musiker und Akteur Fred Brunner die berühmte Grimmsche Geschichte erzählt.

Ein Höhepunkt im Jahr 2017 war die Bodenseeko­nferenz, bei welcher Eukitea den Freistaat Bayern vertreten hat. „Aus allen zehn Regionen rund um den Bodensee haben sich dort Jugendthea­terklubs getroffen.“Jeder Klub entwickelt­e dafür ein Stück zum Thema „Übersetzen“, das in der ganzen Stadt gezeigt wurde.

Eukitea-Jugendklub­leiterin Sarah Hieber wählte die Geschichte einer jungen Syrerin, die es wagt, im Schiff übers Meer zu fliehen. Während die jungen Darsteller das Stück aufführten, kam eine Familie aus Eritrea: Der Vater sagte, es sei genau seine Geschichte, die hier gespielt wurde. „Sie waren dankbar, dass sich sechs Jugendlich­e dieses Themas angenommen haben.“

2018 soll es wieder ein SommerOpen-air auf der Freilichtb­ühne bei Anhausen geben. „Wir zeigen die Fortsetzun­g unseres Märchens „Der goldene Drache“. Dieses skurrilsym­pathische Reptil ist dem Schauspiel­er Giorgio Buraggi auf den Leib geschriebe­n. Er habe schon lange gesagt, dass er gerne ein weiteres Stück mit diesem Drachen spielen würde. „Ich freue mich schon sehr aufs Schreiben der Geschichte“, sagt Stephan Eckl.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Auf der Waldbühne in Anhausen hat das Eukitea im vergangene­n Sommer das Stück „Frieden ist!“gezeigt.
Archivfoto: Marcus Merk Auf der Waldbühne in Anhausen hat das Eukitea im vergangene­n Sommer das Stück „Frieden ist!“gezeigt.

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