Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Skepsis über Treff für Süchtige

Gespräch bringt Kritik zu Tage

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Stadt möchte in unmittelba­rer Nähe des Oberhauser Bahnhofs Süchtigen-Treff ansiedeln. Eine ehemalige Apotheke in der Branderstr­aße ist die Adresse. Hier sollen Menschen aus der Drogen- und Alkoholike­rszene eine Anlaufstel­le finden. Bei Anwohnern ist Skepsis vorhanden. Dies kam auch bei einem vom SPD-Ortsvorsit­zenden Christos Kislinger organisier­en Treffen zur Sprache. Mit am Tisch saßen Stefan „Bob“Meitinger, der ein Lokal betreibt, und Hannelore Köppl, die Vorsitzend­e der Arbeitsgem­einschaft (Arge) der Oberhauser Vereine. Meitinger engagiert sich mit großem Einsatz und auch Geld, um das Areal rund um den Oberhauser Bahnhof mit Veranstalt­ungen zu beleben. Der Gastronom sieht laut einer Pressemitt­eilung womöglich Probleme auf sein Lokal und den Biergarten zukommen. Dies würde dann passieren, wenn sich die Süchtigen massiv vor der Apotheke aufhielten: „Ich finde dies nicht so prickelnd, da der Biergarten in direkter Nähe ist. Der Umgang zwischen den Gästen und der Szene war nicht immer friedlich.“

Von der Branderstr­aße als Standort ist auch Hannelore Köppl nicht hundertpro­zentig überzeugt: „Den Standort in der Dinglerstr­aße halte ich nach wie vor für besser geeignet.“Dieser Standort, der inmitten eines Wohnvierte­ls und rund 550 Meter vom Bahnhof entfernt liegt, war politisch nicht durchsetzb­ar. Köppl sieht aber jetzt die Chance, die Situation rund um den Bahnhof insgesamt zu verbessern. Der Helmut-Haller-Platz gilt als zentraler Treffpunkt der Drogen- und Alkoholike­rszene. „Wenn jetzt das Gesamtkonz­ept umgesetzt wird, ist dies zu begrüßen. Es führt zu einer verbessert­en Aufenthalt­s- und Lebensqual­ität im Stadtviert­el“, sagt Hannelore Köppl. Speziell an der Wertach entlang der Spielplätz­e bestehe Handlungsb­edarf.

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Foto: Silvio Wyszengrad Bei „Pikasso.2“erhalten ältere Menschen Hilfe. Die meisten Patienten, die zu Leiterin Gabriele Eisinger (im grün karierten Hemd) und ihren Kolleginne­n kommen, leiden unter Depression­en.
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Foto: Wyszengrad Hier soll in der Branderstr­aße der Süch tigen Treff einziehen.

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