Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Seit Weihnachten ohne Telefon, TV und Internet
Störung Knapp 40 Kunden der Telekom in Augsburg warten seit 23. Dezember auf eine Reparatur. Sie sind teilweise auch beruflich auf die Verbindungen angewiesen. Es ging nicht schneller, sagt das Unternehmen
Dorothea Wegner aus Göggingen ist am Ende ihrer Geduld. Seit fast zwei Wochen kann sie weder über Festnetz telefonieren, noch Fernsehen schauen oder im Internet surfen. Schon seit Weihnachten wartet sie darauf, dass die Telekom den Schaden repariert.
Für Wegner ist die Störung seit dem 23. Dezember nicht nur ein Freizeitproblem. Über die Feiertage hätte sie sich gerne ein paar schöne Filme angesehen. Aber das war für sie nicht das Wichtigste. Sie nutzt den Telekom-Anschluss auch beruflich für die Garn-Vertretung E. Flach Nachfolger. Für die Firma stehen seit Anfang Januar wichtige Kundenkontakte an, auch im Zusammenhang mit einer Messe in Italien Ende des Monats. Von der Telekom habe sie bislang nur die Auskunft bekommen, dass die Reparatur bis zum 8. Januar oder noch länger dauern könne. „Wenn wir so mit unseren Kunden umgehen würden, hätten wir keine mehr“, sagt Wegner.
Auf Anfrage unserer Zeitung teilte die Pressestelle der Telekom mit, dass die Störung nun voraussichtlich bis zum heutigen Donnerstag, 4. Januar, behoben sein soll. Grund sei ein Wasserschaden an einem Kabel, der nicht so schnell zu reparieren gewesen sei. Wie ein Sprecher erläutert, muss das Kabel ausgetauscht werden. Dafür seien Erdarbeiten nötig, für die zunächst eine Genehmigung erforderlich gewesen sei. Diese liegt nun aber vor. Auch eine Ersatzschaltung über die Feiertage sei aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich gewesen.
Nach Angaben der Telekom ist eine Entstörung, also die Reparatur von Kabeln, sehr aufwendig. Da die Kabel im Boden liegen und nicht frei zugänglich sind, müsse zunächst der Fehlerort durch Messungen lokalisiert werden, um nicht auf Verdacht mehrere Kilometer Straßen und Wege aufzureißen. Die anschließenden Tiefbaumaßnahmen seien nur dann möglich, wenn die Bodenverhältnisse Grabungen zulassen. Bei starkem Regen könnten die Monteure nicht in Schlammgruben arbeiten. Dies sei auch aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Erst wenn das Kabel freigelegt sei, könne das beschädigte Stück entfernt werden, so die Telekom. Auch hier müsse noch eingemessen werden, auf welcher Länge das Kabel beschädigt ist. Erst dann könne der passende Kabeltyp in der nötigen Länge bestellt und zum Schadensort geliefert werden. „Im nächsten Schritt wird das neue Kabel auf beiden Seiten gespleißt, das heißt, auf beiden Seiten müssen mehrere hundert Kupferadern miteinander verknüpft werden“, so der Telekom-Sprecher. Dazu müsse ein Techniker in die Baugrube und die Adern einzeln miteinander verbinden. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen seien, können die Anschlüsse einzeln hochgefahren, geprüft und die Straßendecke wieder verschlossen werden.
Nach Angaben der Telekom waren von der Störung knapp 40 Kunden in Augsburg betroffen, und zwar in der Flößerstraße, Radauangerstraße, Am Zehentstadel und in der Wellenburger Straße.