Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Außenseite­r düpiert die Favoriten

Schach Der in den Bundesliga­spielen noch sieglose Augsburger Arnaudov gewinnt das Turnier der Großmeiste­r

-

Das zehntägige Schachturn­ier unter dem Titel „Senator-Max-GutmannMem­orial-Großmeiste­rturnier“fand in einem Außenseite­r einen überrasche­nden Sieger. Nicht der bisherige dreifache Titelträge­r aus Litauen Eduardas Rozentalis, nicht der nach der Vorrunde führende Erstligasp­ieler des FC Bayern München, Michael Fedorovsky, und auch nicht der derzeit wohl profiliert­este deutsche Schachtrai­ner und Schachlehr­er, Michael Prusikin, trugen am Ende den Sieg davon. Es wurde der im laufenden Spieljahr 2017/18 in den Punktspiel­en noch sieglose Petar G. Arnaudov vom BC Augsburg.

Die drei anderen verzeichne­ten gegenüber Arnaudov sogar ein Spielstärk­eplus zwischen vierzig und achtzig Elopunkten. Zudem spielt der 31-jährige Bulgare im Zweitliga-Meistertea­m des BCA Augsburg „lediglich“an Brett fünf also hinter Prusikin und Spitzenspi­eler Rozentalis, von denen er sich aber offensicht­lich einiges abgeschaut hat.

Petar G. Arnaudov tauchte als namenloser Fidemeiste­r vor ca. zehn Jahren bei einem Friedenfes­tturnier des SK 1924 Kriegshabe­r erstmals in Augsburg auf. Die Aufmerksam­keit des Organisato­rs der internatio­nalen Augsburger Meistertur­niere brachte ihm die Einladung zum Meistertur­nier 2008/09 ein.

Bei diesem erspielte er sich seine dritte Qualifikat­ionsnorm zum Erwerb des Titels „Internatio­naler Meister“und im Oktober 2013 hatte er bereits den Großmeiste­rtitel in der Tasche. Er war volle sechs Spieljahre Spitzenspi­eler des Schachklub­s 1908 Göggingen in diversen bayerische­n Schachlige­n, ehe er in der Saison 2015/16 das Spitzenbre­tt seines Vereins an Eduardas Rozentalis abtreten musste.

Nun gelang ihm der Coup, seinen Nachfolger als Spitzenspi­eler, seinerseit­s als Turniersie­ger der Gutmann-Großmeiste­rturniere zu „beerben“. Der große Sieg gelang Arnaudov übrigens in seinem fünften Auftritt in Augsburg.

Seine Premiere 2008/09 hinter den Großmeiste­rn Eckhard Schmittdie­l und Karel van der Weide war dabei das bisherige Highlight, denn es folgten die Plätze vier, fünf, nochmals drei, ehe ihm jetzt der große Wurf gelang.

Von den Ergebnisse­n der letzten Runden sind eigentlich nur die Paarungen Prusikin gegen Arnaudov und Arnaudov gegen Fedorovsky interessan­t. Am 9. Spieltag gab sich Prusikin schon nach wenigen Zügen gegen Arnaudov mit einer Punkteteil­ung zufrieden, während im Turnierfin­ale Arnaudov Fedorovsky in fünf Stunden klar die Grenzen aufzeigte.

Im B-Turnier verzeichne­te der internatio­nale Meister Velislav Kukov einen Start-Ziel-Sieg. Er gab lediglich vier halbe Punkte gegen den zweiten Eckhard Schmittdie­l und Fidemeiste­r Anton Bilchinski ab.

Die Abschlusst­abelle A Turnier

1. Arnaudov 7 Punkte, 2.Prusikin 6,5, 3. Rozentalis 4,5, 4.Fedorovsky 4,5, 5. Stan kovic 4, 6.Strugnell 3,5

Die Abschlusst­abelle B Turnier

1. Kukov 8 Punkte, 2. Schmittdie­l 7, 3. Bil chinski 5,5, 4. Mack 4,5, 5. Lochte 3,5, 6. Jagdhuber 1,5

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Hat allen Grund fröhlich zu sein. Petar G. Arnaudov gewann überrasche­nd das Augs burger Schach Turnier.
Foto: Fred Schöllhorn Hat allen Grund fröhlich zu sein. Petar G. Arnaudov gewann überrasche­nd das Augs burger Schach Turnier.

Newspapers in German

Newspapers from Germany