Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Süßspeisen aus dem Rest vom Fest

Tipps Letzte Plätzchen können ins Müsli, in die Quarkspeis­e oder in eine Torte. Schwaben warten bis zum Sommer

- VON ANJA FISCHER

Schwabmünc­hen Vor wenigen Wochen noch galten sie als wertvolle Köstlichke­it, liebevoll von Hand hergestell­t. So schmeckt Weihnachte­n, hieß es. Abgezählt kamen die ersten Exemplare im Advent auf den Kaffeetisc­h. Und jetzt? Plätzchen werden angepriese­n wie Sauerbier. Zu viele haben wir verdrückt. Und nun den Rest einfach wegwerfen, nur weil ihn keiner mehr mag? Keineswegs! Jetzt ist Plätzchen-Recycling angesagt.

Claudia Bräuer, Semestersp­recherin an der Hauswirtsc­haftsschul­e in Schwabmünc­hen, hat schon mal einen ganz einfach Tipp parat: „Sie könnten erst einmal eine Pause machen: In einer mit Pergamentp­apier ausgelegte­n Blechdose halten Lebkuchen leicht drei bis vier Monate.“Auch Mürbteigge­bäck halte so lange, verliere aber mit der Zeit deutlich an Geschmack. Makronen aller Art lassen sich etwa drei Monate aufbewahre­n. Genügend Zeit also, die Reste doch noch aufzuessen.

Ihre Ausbilderi­n, Gabriele Braun, hat noch mehr, echt schwäbisch­e Lösungsvor­schläge. Wer im nächsten Advent aus der Erfahrung eine Lehre ziehen will, notiere sich die verbraucht­en Mengen. Blieb zu viel übrig, sollte das nächste Mal einfach weniger gebacken werden. „Und Sorten, die nicht gerne gegessen wurden, sollte man ganz von der Liste streichen“, rät die Hauswirtsc­haftslehre­rin. Familientr­adition hin oder her.

Einen anderen Tipp hat Claudia Bräuer für sparsame Menschen: „Sehr gut lassen sich die übrig gebliebene­n Plätzchen portionswe­ise einfrieren. Man kauft ja unter dem Jahr doch immer wieder Kekse – da lassen sich beispielsw­eise auch Zimtringe zum Kaffee reichen.“

Andere Möglichkei­ten hingegen dienen dem schnellen Verzehr. Bräuer klopft notfalls mit dem Nudelholz: „Die Plätzchen zerbröseln und zum Müsli geben oder zerbröseln und mit Butter zu einem Tortenbode­n verkneten.“Auch im Tiramisu lassen sich die Keksreste anstatt Löffelbisk­uit oder Biskuitbod­en verwenden. „Immer lecker ist es ebenso, wenn man einige Kekse auf einer Quarkspeis­e zerbröselt.“Und Lebkuchen ohne Guss könnten sehr gut auch in eine Soße gebröselt werden und dort als Bindemitte­l herhalten. Besonders lecker und schnell zubereitet ist eine Schichtspe­ise aus einer Quark- oder Joghurtmas­se, frischen Früchten oder Kompott und den grob zerbröselt­en Plätzchen. Abwechseln­d in ein Glas geschichte­t, erhalten so die geliebten „Laibla“eine neue Verwendung. Und dann bleibt auch bestimmt keines mehr übrig.

 ?? Foto: Anja Fischer ?? Hauswirtsc­haftslehre­rin Gabriele Braun (Mitte) schuf mit ihren Schülerinn­en Eva Zott (links) sowie Anna Abele (rechts) im Advent viele leckere Plätzchen. Jetzt geht es da rum, aus den Resten neue Leckereien zu machen. Das funktionie­rt.
Foto: Anja Fischer Hauswirtsc­haftslehre­rin Gabriele Braun (Mitte) schuf mit ihren Schülerinn­en Eva Zott (links) sowie Anna Abele (rechts) im Advent viele leckere Plätzchen. Jetzt geht es da rum, aus den Resten neue Leckereien zu machen. Das funktionie­rt.

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