Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Burglind hinterlässt blaues Auge
Unwetter Geringe Schäden im Staatswald. Trotzdem gibt es ein Problem
Landkreis Augsburg Burglind hat im Augsburger Land Spuren hinterlassen: Vor allem viele Bäume ließ das Sturmtief vergangenen Mittwoch umstürzen. Im Staatswald, der im Landkreis eine Fläche von rund 14 000 Hektar hat, gingen nach einer ersten Schätzung rund 7000 Festmeter zu Bruch. „Das ist eine nicht allzu große Menge“, bilanziert der Leiter des Forstbetriebs Zusmarshausen, Hubert Droste. „Wir sind vergleichsweise glimpflich davongekommen.“
Droste hatte nach den ersten Meldungen mit einem weitaus größeren Schaden gerechnet. „Als ich im Radio hörte, dass es im Augsburger Raum Spitzenböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern gibt, hatte ich mit mehr gerechnet.“Der temperamentvollen Burglind nicht standhalten konnten überwiegend Fichten: Die Flachwurzler kippten meistens komplett mit Wurzelteller um. Die meisten Schäden wurden im Staatswald bei Biburg verzeichnet.
In den nächsten Tagen sollen die Wege durch den Staatsforst wieder frei sein. Bis das gesamte Sturmholz beseitigt ist, könnte allerdings noch mehr Zeit vergehen: Die Böden in den Wäldern sind nach den ergiebigen Regenfällen nass, was den Einsatz von schweren Maschinen behindert. Eigentlich sollte schon länger mit der Winterarbeit im Staatswald begonnen werden. Doch die hatte der Sturm im Bayerischen Wald verzögert. Dort waren über den Herbst viele schwere Vollernter im Einsatz – sie räumten das auf, was ein Gewitter mit Wetterumsturz im August 2017 hinterlassen hatte. Der Sturm schlug binnen weniger Minuten eine Schneise der Verwüstung durch die Landschaft. Bäumstämme knickten, als wären sie Grashalme.
Der letzte große Orkan im Landkreis Augsburg war Niklas: Er sorgte im April 2015 für einen Windwurf von rund 40000 Festmetern. Auch damals hielten sich die Schäden im Vergleich zu Kyrill (2007) oder Wiebke (1990) in Grenzen. Lothar schüttelte die Wälder kräftig durch: 1999 wurden im Landkreis Flächen von bis zu 40 Hektar geschädigt.