Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landkreisb­ürger zweiter Klasse?

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Zu den Folgen der Tarifrefor­m im Augs burger Verkehrsve­rbund im Landkreis: Mobilität einfach und fair – oder einfach unfair? Für Pendler aus Nordendorf und Westendorf ist die Antwort auf die Frage, ob sie dem Leitspruch der Tarifrefor­m des AVV folgen oder eher der abgewandel­ten Version, abhängig, in welche Richtung sie pendeln.

Für die Pendler nach Augsburg hat man mit dem Gesamtraum­abo für 90 Euro (statt 120) ein attraktive­s Angebot geschaffen, was das Ziel des AVV, mehr Abos zu verkaufen, sicherlich unterstütz­t. Ich möchte hier betonen, dass ich dieses Angebot allen Betroffene­n vergönne und es als fair betrachte.

Dagegen hat der AVV die Pendler aus Nordendorf und Westendorf nach Donauwörth, zu denen auch ich gehöre, zu Landkreisb­ürgern zweiter Klasse erklärt, die für weniger Leistung, als es das Gesamtraum­abo beinhaltet, mit 125 Euro (statt 90 Euro ) zur Kasse gebeten werden.

Zusammen mit der im Sommer durchgefüh­rten Preiserhöh­ung müssen diese für ihr Abo nun innerhalb eines halben Jahres eine Verteuerun­g von über 480 Euro im Jahr hinnehmen. Auch die Zweizonenp­endler im Gebiet des Außenrauma­bos (zum Beispiel von Nordendorf oder Westendorf nach Meitingen) gehören mit 75 Euro statt 50,40 Euro zu den Verlierern dieser Tarifrefor­m. Ich gehe davon aus, dass man diese Preishärte­n, da sie ja nur eine Minderheit betreffen, bewusst in Kauf genommen hat. Zumindest die Pendler nach Donauwörth können sich derzeit (noch) dieser Preishärte und der Monopolste­llung des AVV etwas entziehen, indem sie mit dem Kunstgriff­s eines Bahn-abos ab Wörnitzste­in zu 95,50 Euro (Nordendorf) bzw. 98,60 Euro (Westendorf) die finanziell­e Mehrbelast­ung einigermaß­en in Grenzen halten.

Manfred Dinger, Nordendorf

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