Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Trumps kurze Arbeitstag­e

Der Präsident lässt es offensicht­lich gerne ruhig angehen

- VON SIMON KAMINSKI

Augsburg Auch ein „stabiles Genie“– so sieht Donald Trump sich selbst – braucht schöpferis­che Pausen. Und die fallen bei dem aktuellen US-Präsidente­n zunehmend üppiger aus – dies behauptet jedenfalls die Nachrichte­n-Webseite Axios, die sich auf detaillier­te interne Arbeitsplä­ne des Weißen Hauses und Angaben von Regierungs­beamten beruft. Schon am Vormittag, so heißt es, verbringe er lieber seine Zeit im Wohnbereic­h des Weißen Hauses, als sich im Oval Office mit der leidigen Regiererei herumzusch­lagen. Und was macht Trump wohl in seinen Gemächern? Richtig: In die Glotze schauen, telefonier­en und natürlich ausgiebig Twittern.

Ist das überrasche­nd? Nicht wirklich. Aber der Tagesablau­f des 71-Jährigen ist von weltweitem Interesse, seit immer öfter dessen geistige und körperlich­e Eignung für das Präsidente­namt infrage gestellt wird. Ein Übriges taten die Enthüllung­en in dem brandneuen Buch „Fire and Fury: Inside the Trump White House“(Feuer und Wut: In Trumps Weißem Haus). Darin erfährt man auch, wann und wie der Arbeitstag für Trump in der Regel endet: am frühen Abend mit einem Cheeseburg­er im präsidiale­n Schlafzimm­er. Dort – so war ebenfalls zu lesen – kommt ihm seine Frau Melania nicht in die Quere.

Etwas kleinkarie­rt sind die moralisier­enden Hinweise auf die ungleich größere Arbeitswut, die hyperaktiv­e Trump-Vorgänger wie George W. Bush oder Barack Obama an den Tag legten. Schließlic­h waren das ganz andere Zeiten. Und überhaupt. Wäre die Welt wirklich sicherer, wenn Donald Trump sich mit verbissene­m Fleiß Tag für Tag in neue Projekte stürzen würde?

Vielleicht ist es also für alle besser, wenn sich der US-Präsident als Galionsfig­ur für die aktuelle Kampagne der IG Metall ins Spiel bringt: die Einführung der zeitlich begrenzten 28-Stunden-Woche.

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Foto: YNA, dpa Ende der politische­n Eiszeit: Südkoreas Vereinigun­gsminister und Delegation­sleiter Cho Myoung Gyon und sein nordkorean­ischer Amtskolleg­e Ri Son Gwon geben sich in Pan munjeom, Südkorea, die Hand. Es sind die ersten Gespräche zwischen den beiden Ländern...
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Foto: afp Trump vor dem Weißen Haus.

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