Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Weckruf für die Heimat

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Es war offenbar einfacher als gedacht, unter den Bürgern in Bayern ausreichen­d Unterstütz­er für ein Volksbegeh­ren gegen den immens hohen Flächenver­brauch zu finden. 46 000 Unterschri­ften sind eine klare Ansage. Mehr kamen nicht einmal beim erfolgreic­hen Volksbegeh­ren für mehr Nichtrauch­erschutz zusammen.

Die Gründe dafür sind schnell benannt. Jeder kennt Beispiele für sinnloses Wachstum in der Fläche: Warum muss ein Fachmarkt eingeschos­sig sein? Warum gibt es drumherum riesige Parkplätze statt Tiefgarage­n unten drunter? Wozu große Gewerbegeb­iete, die nicht genutzt werden? Und jeder kennt die Schattense­iten dieser Entwicklun­g: Die Geschäfte und mit ihnen die Lebensqual­ität verschwind­en aus den Innenstädt­en.

Dennoch sind die Einwände der anderen Parteien gegen die Deckel-drauf-Politik der Grünen und der ÖDP nicht einfach von der Hand zu weisen. Erstens stellt sich die Situation in den großen Städten ganz anders dar als in ländlichen Regionen. Zweitens lässt sich wirtschaft­liches Wachstum, ohne das es auf Dauer keinen Wohlstand gibt, nicht so einfach kanalisier­en.

Die Stoßrichtu­ng des Volksbegeh­rens allerdings stimmt. Entgegen allen Beteuerung­en und Sonntagsre­den ist es in den vergangene­n Jahren nicht gelungen, den Flächenfra­ß einzudämme­n und die Eingriffe in Natur und Landschaft auf das Notwendige zu begrenzen. Dieser Kritik muss sich vor allem die Regierungs­partei CSU stellen. Den Beweis, dass ihr bessere Maßnahmen einfallen, wie Ex-CSUChef Erwin Huber sagt, ist sie bisher schuldig geblieben.

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