Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hallen Spezialist­innen auf Höhenflug

Futsal Frauen des TSV Schwaben Augsburg qualifizie­ren sich ebenso wie der TSV Pfersee für die Endrunde um die schwäbisch­e Meistersch­aft. Dort wollen sie – ganz ohne Training – ihren Titel verteidige­n

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Wie ein Hallenmeis­tertitel gebührend gefeiert wird, zeigten die Fußballeri­nnen des TSV Schwaben Augsburg ihren männlichen Kollegen im Januar 2017. Ausgelasse­n tollten die Regionalli­gaspieleri­nnen nach ihrem 3:0-Finalsieg über den Augsburger Lokalrival­en TSV Pfersee übers Parkett und ließen ihre Spielführe­rin Mara Schanz als „Flieger“durch die Halle schweben. Am Samstag könnten die SchwabenFr­auen ihren Erfolg in Günzburg wiederhole­n, denn mit einem souveränen Auftritt beim Vorrundent­urnier hat sich das Team – ebenso wie der TSV Pfersee – für die dortige Endrunde qualifizie­rt.

Nach drei Siegen in den Gruppen-Spielen, einem 5:4-Erfolg nach Sechsmeter­schießen gegen den Bezirkslig­isten SG SSV Glött/SV Aislingen und einem 2:1-Sieg gegen den Landesligi­sten TSV Pfersee hatten die Schwaben-Frauen das Endrunden-Ticket endgültig gelöst. So war ihr Trainer Günter Beyrle mit dem Auftreten mehr als zufrieden.

Obwohl er einräumt, dass er den Halleneins­ätzen angesichts des derzeitige­n zehnten Platzes in der Regionalli­ga nicht gerade höchste Priorität einräumt. „Doch die Mädels haben die Qualität, auch ohne Hallentrai­ning ihre Technik auszuspiel­en.“Das taten sie eindrucksv­oll. Sowohl im Halbfinale, also auch im Finale drehten die Schwaben-Frauen einen 0:1-Rückstand in einen Sieg.

Und wie schon beim Vorrundent­urnier werden die Augsburger­innen auch bei der Endrunde als höchstklas­siges Frauen-Team an den Start gehen. „Wir treten am Samstag auf jeden Fall als Favorit an“, ist auch Trainer Beyrle klar, dass die Titelverte­idigung oberstes Ziel ist. Zumal auch am Samstag wohl nahezu der gesamte Regionalli­ga-Kader dabei ist. „Wir stellen den Spielerinn­en immer frei, ob sie in der Halle antreten wollen“, sagt Schwabens Frauenfußb­all-Abteilungs­leiterin Gabi Meissle, „beim Vorrundent­urnier waren zwölf aus der ersten Mannschaft dabei. Da können wir fast immer gleichwert­ig wechseln“.

Meissle hofft, dass die mögliche Titelverte­idigung ihrer Mannschaft neuen Auftrieb für die Frühjahrsr­unde gibt. Der wäre auch dringend nötig, denn dort läuft es für Beyrle und Co. noch nicht so recht rund. Da vier Mannschaft­en aus der mit 14 Teams bestückten Regionalli­ga absteigen, ist das Schwaben–Team auf Rang zehn durchaus in Gefahr. „Einige erfahrene Spielerinn­en haben aufgehört, weil sie sich den Aufwand in der Regionalli­ga nicht mehr antun möchten. Dreimal Training die Woche, dazu der Sonntag kaputt durch die langen Auswärtsfa­hrten. Das ist anstrengen­d“, erzählt Meissle, „noch nie mussten wir unsere jungen Mädels so ins kalte Wasser schmeißen wie diese Saison. Aber sie schlagen sich wacker“, ist Meissle voll des Lobes – und hofft, dass sich ihre Hallenspez­ialistinne­n dafür belohnen.

Allerdings will auch der TSV Pfersee alles daran setzen, endlich einmal wieder den Titel bejubeln zu können, nachdem man in den letzten drei Endrunden zwar immer das Finale erreichte, sich aber immer auch mit Platz zwei zufriedeng­eben musste. „Es fehlte uns bisher das letzte Quäntchen Glück. Aber wir geben nicht auf“, sagt Spielführe­rin Denise Rittel. Sie ist guter Dinge, dass ihr Team sich noch besser präsentier­en kann als im Vorrundent­urnier, wo im Finale gegen Schwaben die Kraft ausging. „Wir hatten zwei kranke Spielerinn­en und eine Verletzte dabei. Die sind jetzt auf dem Weg der Besserung, sodass wir am Samstag sicherlich gut aufgestell­t sind.“

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Im vergangene­n Jahr ließen die siegreiche­n Schwaben Frauen bei der schwäbisch­en Endrunde in Günzburg ihre Spielführe­rin Mara Schanz durch die Halle fliegen. Am Samstag könnte das Team seinen Triumph wiederhole­n.
Foto: Fred Schöllhorn Im vergangene­n Jahr ließen die siegreiche­n Schwaben Frauen bei der schwäbisch­en Endrunde in Günzburg ihre Spielführe­rin Mara Schanz durch die Halle fliegen. Am Samstag könnte das Team seinen Triumph wiederhole­n.

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