Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das hilft gegen trübe Wintertage
Wetter Ein bisschen Sonne, aber doch viel grau: Der Januar kann einem aufs Gemüt schlagen. Mit ein paar einfachen Tipps lässt sich die schlechte Laune aber vertreiben oder verhindern
Es ist kalt. Es ist grau. Es ist dunkel. Gestern war eine kleine Ausnahme, vielleicht spitzelt die Sonne auch heute noch durch. Doch vielen Menschen schlägt das graue und nasskalte Winterwetter auf die Stimmung. Grund dafür ist, sagen Mediziner, das fehlende Tageslicht von November bis Februar. Licht fördert die Produktion von Serotonin, einem Glückshormon. Bleibt das Licht aus, entsteht im Körper ein Überschuss an Melatonin, dem sogenannten „Schlafhormon“. Wird das Hormon nachts, im Dunkeln ausgeschüttet, sorgt es für einen ruhigen Schlaf. Doch da es im Winter früh dunkel wird, bringt das Hormon die innere Uhr aus dem Takt und man ist immer müde.
Raus aus dem Haus
Die Lösung: So oft wie möglich Licht tanken – im Freien! Das Solarium ist nach den Worten von Medizinern keine Alternative, da das Licht auf die Netzhaut fallen muss. Das Auge sendet Signale an das Gehirn, die die Melanin-Produktion drosseln. „Hauptsache hinaus, egal wie das Wetter ist!“, empfiehlt Katja Mayer, die ehemalige Profisportlerin. Gefühlt schon immer, gehe sie jeden Morgen joggen. „Es bringt einfach gute Laune, wenn der Tag gut anfängt. Es ist so ein einfaches Rezept, was man so gut umsetzen kann, was so gut wirkt“, so Mayer. Ein Allheilmittel gegen den Winterblues. Wer nicht Joggen will, kann auch Spazieren.
Kräuter und Genießen
Viel Bewegung an der frischen Luft – das empfiehlt auch Anja Stegmann von der Hofapotheke. Doch wenn es draußen kalt und grau ist, bleibt mehr Zeit, es sich drinnen warm und gemütlich zu machen. Wie wäre es mit Tee? Stegmann empfiehlt folgende Kräuter gegen die melancholische Stimmung: Johanniskraut, Zitronenverbene, Kakaoschalen und Goji-Beeren. Und noch ein Tipp: Wieso sich nicht einfach mal Ruhe gönnen und die Zeit drinnen genießen? Musik auflegen und die Wohnung in einer gemütlichen Atmosphäre mit sommerlichen Farben umhüllen. Gutes, gesundes Essen genießen. Ein Gute-Laune-Bad bei Kerzenschein, ein spannendes Buch unter der Decke oder einfach nur mit einem Herzensmenschen kuscheln. Bei liebevollen Berührungen schüt- tet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das gegen Stress wirkt.
Kichernd zum Glück
Bei einem heftigen Autounfall erlitt Elisabeth Kinsky ein Schädel-HirnTrauma. „Ich konnte nicht sehen, nicht hören, nicht stehen“, erzählt sie. In dieser Zeit, in der es ihr gesundheitlich und auch psychisch nicht gut ging, entdeckte sie in einem Artikel zum Weltlachtag einen Kurs zum Lachyoga. Was zunächst einmal esoterisch und außergewöhnlich klingt, erweist sich als lebensverändernde Entdeckung für die Lehrerin. „Die Situation ist die gleiche. Das Lachen verändert die Einstellung. Wenn ich mich mit einem Lächeln noch im Bett strecke, aufstehe und mich im Spiegel angrinse, dann werden die Glückshormone für den Tag aktiviert. Mit einer glücklichen inneren Haltung geht man auch mit schwierigen Situationen ganz anders um“, sagt Kinsky. Und tatsächlich, durch das Lachyoga kann sie besser atmen, besser stehen, ja einfach besser leben. Am besten funktioniere es aber gemeinsam mit anderen. Denn Lachen sei ansteckend. Die eigene Lebensfreude anzapfen und weitergeben! Deswegenbietet Kinsky Lachyoga-Kurse an. Den Winterblues einfach weglachen. Für die rhythmischen Klatsch- und Sprechübungen sowie pantomimischen Lachübungen sind keine Vorkenntnisse notwendig. Jeder kann mitmachen, so die Lachyoga-Lehrerin. Weitere Informationen zu den Kursen gibt es auf: www.lachyoga-augsburg.de.
Schokolade macht glücklich
Schokolade macht ja bekanntlich glücklich. Kein Wunder also, dass die Chocolaterie BitterSüß in der Altstadt so gut besucht wird in dieser tristen Jahreszeit. „Wenn man hier reinkommt, ist es wie in einer anderen Welt“, sagt die Mitarbeiterin Maren Dümmler (54). Der Duft nach heißer Schokolade, die bunten Pralinen und handerlesenen Kleinigkeiten, die an jeder Ecke des Raumes in bunten Farben zum Anbeißen einladen und die ganz besondere Persönlichkeit der Inhaberin Agnès Derivery machen die Atmosphäre aus. Dümmler erzählt von einem kleinen Jungen, der mit weit aufgerissenen Augen mitten im Laden stand und zu seiner Mutter meinte: „Mommy, I’m in heaven“(zu Deutsch: „Mami, ich bin im Himmel.“).