Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Gefühl des Wohlbefindens
Der Begriff Heimat hat für mich mehrere Facetten, da ich mein über 80-jähriges Leben an verschiedenen Orten verbracht habe. Dabei entwickelten sich in mir schon bald Gefühle des Wohlbefindens und der Zugehörigkeit zu Land und Leuten. Nach der Kindheit in Stuttgart wurde auch meine Familie kriegsbedingt evakuiert. Die Zeit im württembergischen Oberland war von Wirren des Kriegsendes geprägt, bis durch die Versetzung meines Vaters auf eine neue Dienststelle Ruhe in das Familienleben einkehrte. Auf die anschließende Studienzeit und München folgten mit dem Beginn der beruflichen Laufbahn in Augsburg die Gründung einer Familie und die Versetzung in den Ruhestand.
Trotz dieses mehrfachen Ortswechsels war es mir immer möglich, an den verschiedenen Orten nicht nur Fuß zu fassen und Freunde zu finden, sondern mich auch schnell wohlzufühlen. Auf diese Weise habe und hatte ich immer das Glück, mich auch mit neuen Orten und Gegenden identifizieren zu können. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete meine 40-jährige Tätigkeit als VHS-Wanderführer, die mein Heimatgefühl noch zusätzlich stärkte. Wichtig waren und sind für mich dabei neben meinem Interesse für die Bewahrung der Natur und für die historische Vergangenheit die Begegnung mit Menschen. Alle diese Fakten und Facetten verbinden sich in mir zu einem inneren Gefühl, das sich ganz einfach mit dem Begriff „Heimat“umschreiben lässt.
Ulrich Lohrmann, Augsburg