Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Freistaat unterstütz­t Kanu WM in Augsburg

Politik Innenminis­ter Joachim Herrmann sicherte auf dem Neujahrsem­pfang der CSU-Fraktion vor mehr als 600 Gästen Hilfe für die Bewerbung 2022 zu. Und er erklärte, warum das Leben in Augsburg besonders sicher ist

- VON EVA MARIA KNAB

Augsburgs Bewerbung für die Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft 2022 erhält Rückenwind. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann sicherte am Samstag beim Neujahrsem­pfang der CSU-Stadtratsf­raktion im Rathaus die „volle Unterstütz­ung“des Freistaate­s zu. Auch Bundesinne­nminister Thomas de Maizière ist mit der Augsburger Bewerbung befasst. Oberbürger­meister Kurt Gribl hat ihn in Berlin darüber informiert, als Gribl an den Sondierung­sgespräche­n für die neue Bundesregi­erung teilnahm.

Im März wird in Japan über die Vergabe entschiede­n und die Augsburger machen sich große Hoffnungen, die WM zum 50-jährigen Bestehen der Olympiaanl­age ausrichten zu können. Wenn Augsburg den Zuschlag erhält, muss die Sportstätt­e modernen Wettkampfv­orgaben angepasst werden. Dafür werden größere Investitio­nen und Fördermitt­el nötig sein.

Beim Neujahrsem­pfang der Stadtratsf­raktion mit über 600 Besuchern wurden aber auch zahlreiche Themen angesproch­en, die bei den Landtagswa­hlen im Herbst eine Rolle spielen werden. Gribl zufolge wird die umstritten­e Straßenaus­baubeitrag­ssatzung demnächst noch einmal Thema bei der CSU-Klausurtag­ung in Kloster Banz sein. Er hatte zur Sprache gebracht, dass Entlastung­en der Bürger nicht den Kommunen aufgebürde­t werden dürften. Eine Regelung, wonach es im Ermessen der Kommunen liegt, Beiträge von Bürgern zu verlangen, werde im ganzen Land zu Unruhe führen, warnte Gribl, der auch Vorsitzend­er des Bayerische­n Städtetags ist.

Was die Arbeit der Stadtregie­rung angeht, seien große Themen in diesem Jahr weiterhin der Wohnungsba­u, der Ausbau der Messe, die Theatersan­ierung und das Schulsanie­rungsprogr­amm, das neue Umweltbild­ungszentru­m und die Altenhilfe. Auch für die Probleme am Oberhausen­er Bahnhof mit Trinkern und Drogensüch­tigen werde eine Lösung angestrebt.

CSU-Fraktionsc­hef Bernd Kränzle hat bereits die Landtagswa­hl im Blick. Die wichtigste Aufgabe der Politik sei, Probleme der Menschen ernst zu nehmen und zu lösen, sagte er. Bezirksvor­sitzender Johannes Hintersber­ger betonte die gute Zusammenar­beit in der CSU auf allen Ebenen. Von der Staatsregi­erung gebe es große Unterstütz­ung für wichtige Augsburger Projekte.

Auch Minister Herrmann betonte die Bürgernähe der CSU. Das zeige sich allein schon daran, dass sie als einzige Partei einen gestandene­n Kommunalpo­litiker an den Sondierung­sgespräche­n in Berlin beteiligt habe, nämlich Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl. Gribl sei der richtige Mann gewesen, um die Anliegen der Kommunen zu vertreten. Herrmann sieht die innere Sicherheit als eines der wichtigste­n Themen für die Bevölkerun­g, aber auch als einen Markenkern der CSU. „Wir machen in Bayern vor, dass man mehr Sicherheit erreichen kann“, sagte er. München und Augsburg seien die sichersten unter 39 deutschen Großstädte­n. Gerade auch das Polizeiprä­sidium Schwaben-Nord sei überdurchs­chnittlich erfolgreic­h bei der Aufklärung­squote von Straftaten. „Großartig“, so Herrmann, sei auch das Engagement der Feuerwehre­n und Rettungskr­äfte in Bayern.

Als eine der großen Herausford­erungen sieht Herrmann den radikalen Islamismus. Dieser führe einen „Angriffskr­ieg“in Europa, der nicht nur von Polizei und Verfassung­sschutz bekämpft werden müsse. Es gehe auch um eine geistige Auseinande­rsetzung mit der Frage, warum sich so viele Menschen radikalisi­eren, auch junge Leute, die in Deutschlan­d geboren und aufgewachs­en sind.

Der Minister warnte jedoch auch vor Ausländerh­ass. „Wer das christlich­e Abendland retten will, sollte lieber am Sonntag in die Kirche gehen, als am Montag mit Pegida zu demonstrie­ren.“Insgesamt setzte die CSU beim Empfang im Augsburger Rathaus alles daran, sich im Wahljahr als moderne konservati­ve Partei zu präsentier­en. Dazu zählte auch ein Auftritt der Mädels-Band „Young Stage“. Die fünf Sängerinne­n standen im Dirndl und zum Schluss im Abendkleid auf der Bühne und sorgten für Stimmung. Sie erhielten großen Applaus.

Straßenaus­bau Beiträge werden wieder Thema

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Foto: Ulrich Wagner Wenn Augsburg den Zuschlag für die Kanuslalom Weltmeiste­rschaft 2022 erhält, muss die Anlage am Eiskanal modernen Wett kampfvorga­ben angepasst werden.
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Fotos: Annette Zoepf Stimmung mit „Oh happy day“und „99 Luftballon­s“: Die fünf Sängerinne­n von Young Stage umrahmten den CSU Neujahrsem­pfang im Rathaus.
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Auch OB Kurt Gribl und Minister Joachim Herrmann beklatscht­en Young Stage.

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