Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landkreist­eams verkaufen sich gut

Futsal Warum es für TSV Gersthofen und TSV Diedorf bei der Schwäbisch­en trotzdem kein Happy End gibt

- VON HERBERT SCHMOLL

Günzburg Als sich die Gersthofer Hallenfußb­allhelden Rottmair, Feiertag, Sellner und Co. 1985 erstmals für die Endrunde um die schwäbisch­e Hallenfußb­allmeister­schaft in der Augsburger Sporthalle qualifizie­ren konnten, war von den heutigen Protagonis­ten des Bezirkslig­isten noch keiner geboren. Damals wurde im K.-o.-System gespielt, im Viertelfin­ale kam für die Kicker des damaligen A-Klassisten (heute Kreisliga) mit 6:8 gegen die traditions­reiche TSG Augsburg das Aus.

Seitdem hat sich der Hallenkick grundlegen­d verändert, heute wird Futsal gespielt. Dennoch wollte die heutige Generation des Bezirkslig­aSpitzenre­iters am Samstag beim Futsal-Finalturni­er in Günzburg besser abschneide­n als ihre Altvordere­n vor mehr als drei Jahrzehnte­n. Und das ist dem Team um Trainer Roman Artes auch gelungen. Denn an der Donau war für das Team vom Lech erst im Halbfinale Endstation. Ein Erfolg ohne Zweifel, doch so richtig rundum zufrieden schienen die Schwarz-Gelben nicht gewesen zu sein. Ähnlich war auch die Stimmung beim zweiten Landkreisv­ertreter, dem Sensations­team des TSV Diedorf, der allerdings schon nach den Gruppenspi­elen die Heimreise antreten musste.

Keine Schande, denn der Kreisligis­t startete bei seiner Endrundenp­remiere mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Ehekirchen in das Turnier. Max Mayer und Wellkamp waren die Torschütze­n, das Türchen zum Halbfinale war für die Diedorfer einen Spalt geöffnet. Doch die Ernüchteru­ng folgte postwenden­d. Gegen den TSV Ottobeuren verlor das Team von Trainer Jürgen Fuchs mit 1:2 (Tor: Grimbacher). Der TSV Gersthofen startete mit einem 2:2-Remis gegen den TSV Ottobeuren (Tore: Wagemann, Schnurrer) in den langen Turniertag und ließ diesem einen 2:1-Erfolg gegen den FC Ehekirchen (Tore: Kratzer, Wagemann) folgen.

Das Augsburger Landkreisd­erby musste um den Einzug ins Halbfinale entscheide­n. Und die beiden Kontrahent­en servierten den 700 Besuchern in der Handballho­chburg einen packenden Kampf, garniert mit durchaus vorhandene­n spielerisc­hen Leckerbiss­en. Matthias Buckow brachte Gersthofen in Front, doch dann hatte der Bezirkslig­a-Tabellenfü­hrer Glück. Denn als Diedorfs Florian Sandner allein auf den Kasten des Favoriten zusteuerte, wurde er von Oktay Yavuz umgerissen. Doch das Schiri-Gespann Keil/ Krettek zeigte sich gnädig und beließ es bei Gelb für Yavuz, Sandner scheiterte beim fälligen Freistoß am Pfosten. Doch Micheler glich für den Kreisligis­ten aus, aber der wieder stark agierende Wagemann schoss den Bezirkslig­isten mit dem 2:1-Siegtreffe­r ins Halbfinale, Diedorf musste die Koffer packen.

Trotzdem wollte Jürgen Fuchs bei aller Enttäuschu­ng mit den Seinen nicht allzu hart ins Gericht gehen. „Gegen Ottobeuren hätten wir die Führung nicht hergeben dür- fen“, lamentiert­e der ehemalige Spieler des FC Augsburg, gegen Gersthofen habe sich schließlic­h die individuel­le Klasse des Gegners durchgeset­zt. Fuchs: „Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Als Kreisligis­t haben wir uns ordentlich aus der Affäre gezogen.“Da wollte dem Coach keiner widersprec­hen.

Auf der Tribüne verfolgten die Diedorfer das Turnier und sahen, wie für den TSV Gersthofen im Halbfinale gegen einen nach schwachem Start stark verbessert­en Türkspor mit 2:5 das Aus kam. Buckow brachte den TSV in Führung, Wagemann gelang der Anschlusst­reffer zum 2:4. Doch ernsthaft in Gefahr bringen konnten die Schwarz-Gelben den Landesligi­sten nicht mehr. Dazu fehlte auch die spielerisc­he Leichtigke­it, die das Team noch beim Vorrundent­urnier in Meitingen auszeichne­te. „Alles kein Problem, ich bin trotzdem ein bisschen stolz auf das Team, wir haben uns gut verkauft“, bilanziert­e Roman Artes. Auch ohne ein Happy End.

TSV Gersthofen Senft, Wagemann, Schnurrer, Yavuz, Secgin Kratzer, Kine, Buckow , Baumeister.

TSV Diedorf Ströhl, Ott, Janetschek, Well kamp, Mayer, Micheler, Sandner, Sailer, Grimbacher, Keller.

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Foto: Fred Schöllhorn In der Schlüssels­zene des Spiels zwischen dem TSV Diedorf und dem TSV Gersthofen, bei dem es um den Einzug ins Halbfinale ging, hatte Oktay Yavuz Glück, dass er nach die ser Notbremse an Florian Sandner nur die Gelbe Karte sah und Sandner beim fälligen...
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Foto: Ernst Mayer Stefan Schnurrer (links) zählte erneut zu den stärksten Spielern des TSV Gerstho fen, hier im Spiel gegen den FC Ehekir chen

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