Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bei Sturm geht es in den Schutzraum

Familie Waldkinder­garten Welden hat bei Unwetter eine Bleibe

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Welden Bei Sturm sollte niemand im Wald sein, schon gar nicht die Gruppen eines Waldkinder­gartens: Deswegen entschied sich die Leiterin des Waldkinder­garten Welden, Claudia Grimm, gestern Vormittag dafür, in den Schutzraum auszuweich­en. „Im Wald haben wir nur ein paar Bauwagen mit Tipis, die wir mit Holz beheizen können“, sagt Grimm. Doch das ist bei extremen Wetterlage­n wie dem gestrigen Sturm Friederick­e zu wenig. Auszuweich­en sei für die Kinder und Erzieher in der Gemeinde generell kein Problem. In der Grundschul­e Welden finden die Buben und Mädchen bei Bedarf immer einen Unterschlu­pf.

Dort gibt es verhältnis­mäßig viel Spielzeug. „Wir haben eigentlich nur sehr wenig vorgeferti­gtes Spielmater­ial für die Kinder“, berichtet Grimm. Außer mit Schaufeln, Eimern und Bastelmate­rialien spielen die Kinder daher hauptsächl­ich mit den Dingen, die ihnen der Wald bietet. „Das steht im krassen Gegensatz zum heutigen Überangebo­t unserer Gesellscha­ft“, sagt Grimm und erklärt, dass genau darin der Sinn eines Waldkinder­gartens liege. „Die Kinder lernen, mit wenig zufrieden zu sein und ihre Fantasie walten zu lassen.“Tatsächlic­h wird das Konzept eines Waldkinder­gartens immer besser angenommen. „Im Raum Welden sind wir mittlerwei­le gut etabliert“, sagt Grimm. Es können gar nicht mehr alle angemeldet­en Kinder aufgenomme­n werden. „Das Naturerleb­nis über das ganze Jahr hinweg ist einfach einmalig und prägt die Kinder für das ganze Leben“, so Grimm.

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