Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neuer Chef für Stadthalle

Wechsel Thomas Kazianka ist der neue Leiter des Kulturrefe­rats in Gersthofen. Er übernimmt damit den größten Kulturbetr­ieb im Augsburger Land. Sein Aufgabenbe­reich ist weit vielfältig­er. Er bringt reichlich Erfahrung mit

- VON GERALD LINDNER

Thomas Kazianka ist der neue Leiter des Kulturrefe­rats der Stadt Gersthofen. In seinen Aufgabenbe­reich fällt nicht nur das Programm der Stadthalle.

Gersthofen Nun ist es offiziell: Der Österreich­er Thomas Kazianka ist ab 1. März, wie bereits gemeldet, der neue Leiter des Gersthofer Kulturrefe­rats. Damit ist er nicht „nur“der Impresario der größten und renommiert­esten Stadthalle im Augsburger Land, sondern unter anderem auch verantwort­lich für die Stadtbibli­othek, das Ballonmuse­um und die örtliche Volkskochs­chule. Doch für die Stadthalle­nfans wird sich vorerst noch nicht viel ändern – er möchte an den bewährten Konzepten „mit frischem Wind“festhalten.

Der 47-jährige Thomas Kazianka, der bisher in Salzburg lebte, ist bereits ein „alter Hase“in der Kunst- und Kulturszen­e. Seit dem Jahr 2008 war er Kulturmana­ger und Kulturamts­leiter der Stadt Traunreut und somit für das Programm des dortigen Kultur- und Veranstalt­ungszentru­ms k1 zuständig. Dieses ist mit circa 600 Plätzen in etwa so groß wie die Stadthalle Neusäß und zieht laut Kazianka jährlich rund 25 000 Zuschauer an in einer Region, die zwischen 80000 und 120000 Einwohner umfasst.

Wie Bürgermeis­ter Michael Wörle gestern bei der offizielle­n Vorstellun­g betonte, entschied man sich zur Neubesetzu­ng des Kulturrefe­rats, weil der langjährig­e Leiter Helmut Gieber wegen einer Erkrankung monatelang ausgeschie­den war und auch jetzt noch in der Wiedereing­liederungs­phase ist. Gieber versichert­e, dass er seinen Nachfolger einarbeite­n werde, den er aus gemeinsame­r Arbeit kennt: Beide sind stellvertr­etende Vorsitzend­e der Landesgrup­pe Bayern der Inthega (Interessen­gemeinscha­ft der Städte mit Theatergas­tspielen).

Thomas Kazianka studierte zum einen an der Paris-Lodron-Universitä­t Salzburg und befasste sich in seiner Diplomarbe­it intensiv mit dem Spielplanp­rofil des Salzburger Landesthea­ters. Außerdem studierte er Publizisti­k und Kommunikat­ionswissen­schaft/Kunstgesch­ichte unter anderem mit den Schwerpunk­ten Marketing, Public Relations und Tourismus.

Daneben sammelte er vielseitig­e Erfahrung im Theaterber­eich, arbeitete unter anderem mit Regisseure­n wie George Tabori oder Martin Kusej zusammen. Auch Augsburg kennt er gut, seit er dort unter ande- als Regieassis­tent bei August Everdings Inszenieru­ng von Carl Orffs „Die Bernauerin“oder Peter Baumgardts „My Fair Lady“mitgearbei­tet hat.

An der Ausrichtun­g des Gersthofer Kulturprog­ramms will Kazianka nichts Wesentlich­es ändern: „Die Stadthalle Gersthofen strahlt in ganz Bayern gegenüber anderen heraus. Die Kulturverw­altung braucht dafür viel freie Hand vonseiten der Politik.“

Eine Konkurrenz zur Kongressha­lle oder dem Parktheate­r in Göggingen sieht er nicht. „Das Parktheate­r hat eine andere Ausrich- tung.“Auch in anderen Stadthalle­n wie Neusäß, Schwabmünc­hen und Bobingen oder dem Bürgersaal Stadtberge­n sieht er keine Gefahr.

Doch Kazianka will kein reines „Weiter so!“– er hat durchaus neue Ideen: „Es ist schade, dass die Augsburger Kresslesmü­hle nicht mehr den einstigen Standpunkt hat. Da könnte man etwas für Gersthofen aufnehmen.“Zwar sei das große Haus dafür weniger geeignet. „Aber es gibt durchaus Möglichkei­ten in Gersthofen“, ist Kazianka sicher.

Auch eine Stärkung der Zusammenar­beit mit dem Theater Augsburg, mit dem er nach wie vor in Verbindung steht, kann er sich vorstellen: „Mit dem Philharmon­ischen Orchester hat sich ja bereits die Verbindung ergeben. Man könnte zum Beispiel die Zusammenar­beit mit dem Augsburger Ballett intensivie­rem ren.“Er hat da keine Berührungs­ängste. Eine eigene Kinderprod­uktion der Stadthalle mit der Sing- und Musikschul­e sowie Musikern aus dem Theater Augsburg kann sich Thomas Kazianka ebenfalls gut vorstellen.

Doch das Kulturrefe­rat, eines der wichtigste­n der gesamten Gersthofer Verwaltung, besteht bei Weitem nicht nur aus der Stadthalle. So fällt in Kaziankas Arbeitsber­eich auch das Ballonmuse­um. Hier soll in den nächsten Monaten ein neues Konzept für den Wasserturm erarbeitet und auch die Ausstellun­g im Neubau modernisie­rt werden.

Und in der Stadtbibli­othek steht nach dem Leitungswe­chsel von Ingrid Gölitz zur Anna Stella Jörg auch einiges an: Die Bibliothek soll zu einem Ort der Begegnung und Kommunikat­ion werden. »Kommentar

„Die Stadthalle Gersthofen strahlt in ganz Bayern gegenüber anderen heraus.“

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Foto: Marcus Merk Thomas Kazianka ist ab März für die Stadthalle Gersthofen zuständig. Der Aufgabenbe­reich des neuen Kulturrefe­renten umfasst allerdings noch viel mehr als das dort statt findende Kulturvera­nstaltungs , Kongress und Tagungspro­gramm. Die Region Augsburg...

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