Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welche Versicherungen helfen?
Versicherungskaufleute vorbereitet: Was von „Friederike“blieb
Landkreis Augsburg Das Sturmtief „Friederike“fegte über Deutschland hinweg und hinterließ große Schäden. Die gute Nachricht dabei: Versicherungskaufleute sind vorbereitet auf die schnelle Geldbeschaffung für die Mitbürger. Am einfachsten ist das bei Autos, die durch abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume, Bautafeln oder Dachziegel beschädigt wurden, berichtet Karl Aumiller, Sprecher des Bezirksverbands Augsburg im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK): „Die Kaskoversicherungen zahlen, zwar abzüglich vereinbarter Selbstbehalte, aber ohne Rabattrückstufung.“
● Wohnungs- und Gebäudeschäden: Ab Windstärke 8 – 62,1 km/h und mehr – sind auch die Gebäudeund Hausratversicherungen für den Schadenersatz zuständig. Das Sturmtief „Friederike“erreichte mancherorts Orkanstärke mit Geschwindigkeiten von bis zu 120km/h. Versicherte können hier also ihre Versicherung in Anspruch nehmen, wenn sie Sturmschäden zu beklagen haben.
Wenn allerdings Keller mit Regenwasser vollgelaufen sind, benötigen Hausbesitzer und Mieter eine sogenannte Elementarschadenversicherung. „Diese kann in die bereits bestehende Gebäude- oder Hausratversicherung eingeschlossen werden und deckt auch Schäden von Starkregen, Erdrutschen und -senkungen, Lawinen und sogar von Erdbeben ab“, erklärt Aumiller. In Deutschland verfügen aber nur rund 40 Prozent der Haushalte über diesen umfassenden Versicherungsschutz. Die Mehrzahl der solcherart Geschädigten hat also noch keinen Versicherungsschutz und wird leer ausgehen.
● Schäden durch Bäume: Erfahrungsgemäß werden Bäume bei Stürmen sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wenn Nachbars Baum – oder einer der Gemeinde – sowie abgerissene große Äste schwere Schäden an Autos oder Häusern anrichten, hilft immer nur die eigene Versicherung. Die kann später prüfen, ob dem Baumeigentümer ein Schuldvorwurf zu machen ist und er einen erkennbar kranken Baum vorher hätte entfernen lassen müssen. Ist der eigene Baum umgefallen, ist es ratsam zu prüfen, ob Entsorgungskosten für Holz und Geäst mit versichert sind.
● Dächer inspizieren: Hauseigentümer, die nach erstem Anschein „Friederike“glimpflich davongekommen sind, sollten ihr Hausdach inspizieren. Am einfachsten geht das mit einem Fernglas. Denn auch verschobene oder gerissene Dachziegel sind Sturmschäden, die vom Dachdecker und auf Kosten der Gebäudeversicherung gerichtet werden sollten. Was auch immer „Friederike“beschert hat, das oberste Gebot für Geschädigte ist nach Aumiller: alle Schäden zügig dem betreuenden Versicherungskaufmann melden, Dokumentationsfotos von Schäden sind wichtig und erleichtern die Schadenregulierung.