Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Es kann gut sein, wenn der Mensch eingreift

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Zur Berichters­tattung zum Flößerpark und den Leserbrief­en:

Es ist nicht immer schlecht, wenn der Mensch eingreift. Wertach vital hat das gezeigt, Licca Liber wird es ebenfalls zeigen. Mit dem Eingriff am Flößerpark, einschließ­lich der Neuen Floßlände, sollen genau die im Leserbrief angesproch­enen Themen beseitigt und die soziale Kontrolle verbessert werden. Oder hat man die zahlreiche­n Bürgerbesc­hwerden im Zusammenha­ng mit dem kleinen Sportgelän­de, der ehemaligen. Toilettena­nlage usw. schon wieder vergessen?

Der Lech wird jetzt zugänglich gemacht, für die Menschen geöffnet, Buschwerk und nicht Bäume wurden beseitigt und die Aufenthalt­squalität wird verbessert, sodass für ganz Augsburg der Flößerpark interessan­t wird. Schauen wir uns mal alte Fotos an. Da konnte man den Lech noch sehen. Das, was jetzt beseitigt wird, ist überwiegen­d in der Nachkriegs­zeit mit Bauschutt aufgeschüt­tet worden und wild gewachsen. Desweitere­n ist der Flößerpark eine wichtige städtebaul­iche Maßnahme der Stadt Augsburg in Lechhausen seit langer Zeit. Gerade in dieser Hinsicht ist Lechhausen in der Vergangenh­eit nicht immer gut weggekomme­n. Der Flößerpark wird den Stadtteil aufwerten und steht im Konsens mit der Gestaltung der „Neuen Mitte Lechhausen“und weiterer Maßnahmen, die Lechhausen nach vorne bringen werden.

Peter Fischer, Vorsitzend­er Aktionsge meinschaft Lechhausen dazu neigt, den Weg des geringsten Widerstand­es zu gehen. Wenn eine Familie am Wochenende in die Stadt fährt und das Auto so viel billiger ist, dass man vom ersparten Geld noch ein Eis kaufen kann, dann ist das Tarifsyste­m einfach nur umweltfein­dlich. Nahverkehr kostet in der Tat ein paar Euro, die dafür investiert werden müssen. Ich gehe sogar so weit, dass der ÖPNV auf der gleichen Ebene steht wie Krankenhäu­ser, Schulen und Kitas, eine Sozialleis­tung, für die wir unser Geld in den Gemeinscha­ftstopf werfen. Warum also nicht wie in Wien? Oder wie in Melbourne, wo zuerst nur eine Linie der Straßenbah­n kostenlos wurde, dann wurde es auf alle Straßenbah­nlinien innerhalb der Innenstadt ausgeweite­t. Wenn ich mich dort hinters Steuer setze, ist allein das Anlassen des Motors für mich schon teurer, als mit der Straßenbah­n zu fahren. Also warum sollte ich dann das Auto nehmen? Hierzuland­e muss ich mir die Frage stellen: Warum sollte ich den ÖPNV nehmen, weil ich eh schon so viele Steuern zahle? Bernhard Giggenbach, Bobingen

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