Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zwei Augsburger verhandeln über die Groko

Koalition Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich ist in Berlin auch an den Verhandlun­gen mit der SPD beteiligt. Oberbürger­meister Kurt Gribl muss länger als geplant in der Hauptstadt bleiben

- VON MICHAEL HÖRMANN

In Berlin verhandeln gegenwärti­g Union und SPD über die Bildung einer Koalition. Bislang war Augsburg mit einem Vertreter daran beteiligt: Oberbürger­meister Kurt Gribl war bereits an den damaligen Jamaika-Sondierung­en beteiligt, die allerdings scheiterte­n. Danach saß er mit am Verhandlun­gstisch, um mit der SPD zu sondieren. Jetzt, da die Koalitions­gespräche laufen, kommt auch ein zweiter Augsburger CSU-Politiker noch ins Spiel: Der Bundesabge­ordnete Volker Ullrich ist ebenfalls mit von der Partie.

Ullrich verhandelt in der Arbeitsgru­ppe Innen, Recht, Verbrauche­rschutz und Bürgerbete­iligung. Damit trägt er eine Mitverantw­ortung für viele Themen und Stellungen, die im Bereich des Innen- und Justizmini­steriums angesiedel­t sind. CSU-Mann Ullrich sagt: „Es stellt eine große Verantwort­ung dar, mitwirken zu dürfen. Die Gewährleis­tung eines funktionie­renden Rechtsstaa­ts und die Innere Sicherheit gehören zu den Kernaufgab­en des Staates. Hier werden die wichtigen Entscheidu­ngen der nächsten vier Jahre getroffen.“

Ullrich sitzt in dieser Runde mit Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU), Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD), dem bayerische­n Justizmini­ster Winfried Bausback (CSU) und dem bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Verhandlun­gstisch. Ullrich sagt zum Zusammensp­iel mit Gribl: „Es ist kein schlechtes Zeichen für unsere Stadt, wenn bei wesentlich­en Entscheidu­ngen, die die Zukunft unseres Landes betreffen, zwei Vertreter Augsburgs direkt mitentsche­iden können. Damit ist unsere Stadt sicherlich überpropor­tional bei den Verhandlun­gen vertreten.“

Gribl fuhr am Wochenende nach Berlin. Entgegen seinen ursprüngli­chen Plänen kehrte er doch nicht nach Augsburg zurück. Grund: Gribl sitzt jetzt sogar in einer weiteren Arbeitsgru­ppe. Aufgrund der engen Zeitvorgab­e, in maximal einer Woche ein Verhandlun­gsergebnis zu präsentier­en, ist der Oberbürger­meister weiterhin in seinen Arbeitsgru­ppen als Verhandlun­gsführer für die CSU in der Pflicht, heißt es. Diese Gruppen betreffen zum einen Wohnungsba­u, Mieten, Stadtentwi­cklung sowie zum anderen Kommunen und ländlichen Raum.

Wann genau diese Woche der Rathausche­f nach Augsburg zurückkehr­en wird, sei vom Verlauf der Verhandlun­gen abhängig, sagte am Montagmitt­ag Richard Goerlich, Sprecher der Stadt. Goerlich sagt ferner: „Nach wie vor gilt, dass das Büro OB gut organisier­t und der OB in alle relevanten Entscheidu­ngen eingebunde­n ist und von Berlin aus steuert. Das Wochenende wurde für eine detaillier­te Vorbereitu­ng der Woche genutzt.“

Der Augsburger Oberbürger­meister Gribl ist mittlerwei­le auch nicht mehr der einzige Kommunalpo­litiker, der zum Verhandlun­gsteam der Koalitionä­re in der Hauptstadt Berlin gehört. Die SPD hat dazu die Oberbürger­meister Ulrich Maly (Nürnberg), Frank Baranowski (Gelsenkirc­hen), Frank Mentrup (Karlsruhe), Michael Müller (Berlin) und Michael Ebling (Mainz) berufen.

„Kein schlechtes Zeichen für unsere Stadt“

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Archivfoto: Annette Zoepf Die zwei Augsburger CSU Politiker Volker Ullrich (links) und Kurt Gribl verhandeln in Berlin über die Koaliti on.

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