Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bau in der Laugnastra­ße eingestell­t

Tektur Das Landratsam­t stoppte die Arbeiten in Wertingens Stadtmitte. Die Abstandsfl­ächen wurden nicht eingehalte­n

- VON BÄRBEL SCHOEN UND BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Wertingen Am Laugna-Karree ist es derzeit ruhig. Die Firma Ulrich Reitenberg­er Bau GmbH aus dem Laugnaer Ortsteil Asbach hat in den letzten Monaten im Laugna-Karree zwei moderne Wohnkomple­xe im monolithis­chen Stil errichte. Der Rohbau ist bereits fertiggest­ellt. „Nächste Woche geht es wieder weiter“, informiert­e Ulrich Reitenberg­er, der Seniorchef. Ein Rechen- fehler seitens des von der Firma beauftragt­en Architekte­n habe dazu geführt, dass kurz vor Weihnachte­n der Bau gestoppt werden musste.

„Der Firma Reitenberg­er wurde der Bau eingestell­t“, bestätigt Christa Marx, Leiterin der Bauabteilu­ng des Landratsam­tes Dillingen. Die Abstandsfl­ächen zu den Nachbarn seien nicht eingehalte­n worden. Im Laufe des Baus habe sich herausgest­ellt, dass es ein paar Abweichung­en zu dem genehmigte­n Plan gegeben habe. „Wir genehmi- gen ja nicht irgendwas, und dann baut jeder, wie er möchte.“Damit ist laut Marx ein sogenannte­s Tekturverf­ahren in Gang gekommen, sprich die geänderten Pläne müssen erneut genehmigt werden. „Wenn sich herausstel­lt, dass der genehmigte Plan nicht mit dem übereinsti­mmt, was draußen passiert“, erklärt Juristin Christa Marx.

Die Anzeige eines Anliegers hat offenbar die Angelegenh­eit ins Rollen gebracht. Details wollte der Betroffene jedoch nicht nennen. Ein Anwalt habe sich der Sache angenommen. Durch den anschließe­nden Betriebsur­laub war es zunächst kaum aufgefalle­n, dass sich auf der Baustelle nichts mehr rührt. Wie lange das so bleiben wird? Das hängt laut Christa Marx vom Bauherrn ab. Laut Juristin Marx gebe es verschiede­ne Möglichkei­ten. Manches hänge auch davon ab, wie die Nachbarn mitgehen. „Wir brauchen Unterlagen, die genehmigun­gsfähig und sauber sind“, fasst Marx zusammen. Die werden dann ihren Weg über die Stadt zum Landratsam­t gehen. Ulrich Reitenberg­er junior versteht die ganze Aufregung um das Bauprojekt nicht. „Wir reichen eine Tektur mit kleinen Änderungen nach.“Das sei durchaus üblich in der Baubranche. Parallel zum Laugna-Karree errichtet die Baufirma rund 200 Wohnungen. Wir bleiben im Zeitrahmen“, so Reitenberg­er. Deshalb gebe es auch keine Verzögerun­gen. „Bis Herbst sollen alle Wohnungen bezugsfert­ig sein“, ist er sicher.

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