Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alltag kehrt in der neuen Mittelschu­le ein

Neubau Gut drei Wochen nach dem Umzug der Gersthofer Mittelschu­le kehrt allmählich der Alltag ein. Wie Schüler und Lehrer mit der neuen Situation und den weiten Räumen zurechtkom­men

- VON GERALD LINDNER

Vor gut drei Wochen wurde der Neubau der Gersthofer Mittelschu­le in Betrieb genommen. Inzwischen hat sich manches im Tagesablau­f normalisie­rt. Mit welchen Baustellen Lehrer und Schüler noch zu kämpfen haben, lesen Sie auf

Gersthofen Vor gut drei Wochen sind Schüler und Lehrer in den Gersthofer Mittelschu­lneubau eingezogen – und bislang fällt die Bilanz überwiegen­d positiv aus. Es ist allerdings noch manches zu tun.

„Es ist wirklich eine supertolle Schule, die Lehrern und Schülern gut gefällt“, sagt Schulleite­rin Sigrid Puschner. Allerdings sei der Umzug während der Weihnachts­ferien mit sehr heißer Nadel gestrickt gewesen. „Wir sind noch schwer am arbeiten, bis die Medien alle angeschlos­sen sind.“Und auch die Anwesenhei­t von Arbeitern gehört derzeit zum Schulallta­g.

Wie bei allen großen Bauprojekt­en gebe es noch einige Mängel, die beseitigt werden müssten. Sigrid Puschner nennt als Beispiel die Heizung, die noch nicht richtig funktionie­re. „Diese muss noch nachjustie­rt werden, das ist bei neuen Anlagen üblich“, geklärt Rathausspr­echerin Ann-Christin Joder auf Anfrage. Noch nicht völlig repariert ist die Stelle, an welcher am Heiligen Abend ein Wasserrohr­bruch war. Diese wird derzeit getrocknet. „Das kann noch drei bis vier Wochen dauern“, so Ann-Christin Joder. Dann erst könnten auch der entstanden­e Schaden und eventuell erforderli­che Reparature­n genau ermittelt werden.

Froh ist Sigrid Puschner über die drei modernen Werkräume und zwei Schulküche­n im Neubau. „Endlich gibt’s auch einzelne Lehrerspre­chzimmer sowie Räume für Erste Hilfe und die Schulsozia­larbeit.“Dennoch müssten die Lehrer und Schüler mit einem gravierend­en Manko leben: „Es fehlen sechs Klassenzim­mer“. Denn die aktuellen Schülerzah­len haben die Prognosen, welche für den Neubau mit seinen 24 Klassenzim­mern zugrundege­legt worden sind, schon übertroffe­n. So müssen Klassen in Fachräumen unterricht­et werden. Dabei werden manche Räume doppelt belegt. „Ist beispielsw­eise der Werkraum leer, findet dort Kunsterzie­hung statt, weil der Kunsterzie­hungsraum mit einer Klasse fest belegt ist.“

Und: „Die Musik ist zurzeit ein echtes Stiefkind, weil der Musiksaal ebenfalls für den Klassenunt­erricht gebraucht wird.“Die Schule würde gerne zugreifen, wenn ihr die Räume des Kindergart­ens Blumenwies­e auf der anderen Straßensei­te angeboten werden. Dieser wird, wie berichtet, auf absehbare Zeit frei, weil die dort untergebra­chte Gruppe in die Kindervill­a Tiefenbach­er umziehen soll. Eine Entscheidu­ng da- rüber wurde vom Bauausschu­ss kürzlich aber vertagt. „Hier könnten wir die Musik unterbring­en“, sagt Sigrid Puschner. „Mir wäre aber ein Anbau an die neue Schule lieber als ein Umbau der Blumenwies­e.“

Ein festes Raumprogra­mm und eine Schülersta­tistik, wie sie regelmäßig erstellt werden muss, könne die Wirklichke­it nicht wiedergebe­n. „Denn es kann keiner ermessen, welche Schülerwan­derungen aufgefange­n werden müssen.“Gerade müssten viele Schüler untergebra­cht werden, die von anderen Schularten zurückkehr­en. „Immer wieder müssen wir mit sozialen Härten umgehen, wenn sich zum Beispiel die Eltern trennen, der Schüler nach Augsburg zieht, aber weiter bei uns zur Schule gehen möchte.“Da müsse jeder Einzelfall abgewogen werden. So werde das vor Jahren aufgestell­te Raumprogra­mm für den Neubau schnell Makulatur.

An die neuen Weiten und die vielen Lerninseln, welche die Schüler zum Verweilen und Büffeln einladen, mussten sich alle noch gewöhnen. Dies komme aber gut an. „Die Schüler sind gerne im Schulhaus unterwegs.“So würden die Lernecken beispielsw­eise in der Mittagspau­se genutzt, um vor dem Beginn des Nachmittag­sunterrich­ts einen Teil der Hausaufgab­en zu erledigen. Das sei ganz im Sinne des neuen Lehrplans, der darauf abzielt, die Schüler zu mehr selbststän­diger Arbeit zu animieren. Im Altbau sei jedes Stockwerk ein mehr oder weniger geschlosse­nes System gewesen. „Wir haben dort halt versucht, Lerninseln innerhalb eines Klassenzim­mers zu schaffen.“

Eines betont die Schulleite­rin bei allen Verbesseru­ngswünsche­n: „Was hier investiert worden ist, ist absolut toll. Wir sind hier sehr nobel ausgestatt­et.“

 ?? Fotos: Marcus Merk ?? An die Weite und Freiheit, wie hier in der Aula der neuen Gersthofer Mittelschu­le, mussten sich die Buben und Mädchen, aber auch die Lehrer anfangs erst noch gewöhnen.
Fotos: Marcus Merk An die Weite und Freiheit, wie hier in der Aula der neuen Gersthofer Mittelschu­le, mussten sich die Buben und Mädchen, aber auch die Lehrer anfangs erst noch gewöhnen.
 ??  ?? Zwei solche Küchen stehen für den Un terricht zur Verfügung.
Zwei solche Küchen stehen für den Un terricht zur Verfügung.
 ??  ?? Viel Platz für stille Arbeit ist im Compu terraum vorhanden.
Viel Platz für stille Arbeit ist im Compu terraum vorhanden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany