Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg 2019 Welterbe?

Kultusmini­ster stellen Antrag bei der Unesco

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Berlin Die deutsche Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) hat – wie erwartet – das Augsburger Wassermana­gement-System als offizielle deutsche Bewerbung für die UnescoWelt­erbeliste nominiert. Der entspreche­nde Antrag ist dem Welterbeze­ntrum der Unesco in Paris bereits übergeben worden. Ebenfalls nominiert wurde die Montanregi­on Erzgebirge/Krusnohori. Voraussich­tlich im Sommer 2019 wird das Welterbeko­mitee über die Aufnahme entscheide­n.

Augsburg verfügte bekanntlic­h über fünf Jahrhunder­te hinweg über ein europaweit einzigarti­ges System der Wasserwirt­schaft mit Pumpwerken, Kanälen, Wassertürm­en und kunstvolle­n Brunnenanl­agen. Dieses hat maßgeblich zu Entwicklun­g und Wohlstand der Stadt beigetrage­n. Das historisch­e System der Augsburger Wasserwirt­schaft zeigt, wie einst die Nutzung des Wassers in der Stadt organisier­t wurde. Dank vieler authentisc­her Objekte der Technik, Architektu­r, Industriea­rchäologie und bildenden Kunst aus der Zeit von 1416 bis 1922 ist diese Nutzung auch heute noch nachvollzi­ehbar.

Darüber hinaus könnte es für Augsburg noch eine weitere Unesco-Auszeichnu­ng geben: Die Stadt möchte ihr Hohes Friedensfe­st von der Organisati­on zum Immateriel­len Kulturerbe erklären lassen. Ein dahingehen­der Antrag ging im Herbst ans Bayerische Kultusmini­sterium. Er befinde sich zurzeit im Prüfungsve­rfahren, hieß es vom Ministeriu­m gestern. Eine Entscheidu­ng werde bis 15. April fallen. Sei sie positiv, werde der Antrag an die KMK weitergele­itet. Das Hohe Friedensfe­st könnte auf die bayerische oder die nationale Liste des Immateriel­len Kulturerbe­s gesetzt werden.

Gleichzeit­ig wurde gestern bekannt, dass Frankreich die D-DayStrände der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 zum Unesco-Weltkultur­erbe erklären lassen möchte. Ein Sprecher der UN-Kulturorga­nisation bestätigte den Eingang der französisc­hen Nominierun­g. Das Pariser Kulturmini­sterium teilte zur Begründung mit, die Strände trügen die Spuren eines „Kampfes für die Freiheit und den Frieden“.

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