Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So brachte Arsenal Witz in den Transfer

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Es gibt zahlreiche vernünftig­e Gründe, Dortmund zu verlassen. Das Wetter: Nicht zu sehen durch die Industries­chwaden. Die Sehenswürd­igkeiten: –––––––––––. Sogar Spielern des örtlichen Fußballver­eins ist es nicht übel zu nehmen, wenn sie sich anderweiti­g orientiere­n. Vor allem im Leistungss­port ist es wichtig, Ziele zu haben. Das können Rekorde oder Titel sein. Mit Dortmund ist nichts davon zu erreichen. Sowohl in der Champions League als auch in der Meistersch­aft ist der BVB chancenlos und der Pokal hat sich zumindest für diese Saison auch schon erledigt.

Wofür aber spielen, wenn nicht für Trophäen? Der erstreikte Transfer von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona mag aus Sicht des Arbeitgebe­rs unter arg unglücklic­hen Vorzeichen realisiert worden sein – verständli­ch ist er allemal. Pierre-Emerick Aubameyang­s Abgang zum FC Arsenal wirft allerdings Fragen auf. Wieso? Weshalb? Warum? London ist eine der wenigen Metropolen, in der das Wetter noch schlechter ist als in Dortmund. Sehenswürd­igkeiten gibt es viele. Aubameyang­s Interesse dafür dürfte sich in Grenzen halten. Neben einem explodiere­nden Kontostand erfreut er sich am meisten an seinem aus Nobelkaros­sen bestehende­n Fuhrpark. Der Londoner Stadtverke­hr allerdings ermöglicht es nur in den seltensten Fällen, die PS ihrer Bestimmung nach zur Geltung zu bringen.

Seinen letzten Auftritt am Samstag gegen den SC Freiburg dürften immerhin die Macher von Madame Tussauds Wachsfigur­enkabinett genutzt haben. So ruhig hat sich selten eines ihrer Models verhalten.

Der FC Arsenal sorgte mit dem typisch britischen Humor bei der Ausgestalt­ung der Transferpa­piere wenigstens noch für ein paar Lacher. So könnte die Ablösesumm­e noch von 63,75 Millionen Euro auf rund 80 Millionen Euro steigen, wenn die Londoner Titel gewinnen. Die Londoner. Titel gewinnen! Lustig.

Um keine Titel zu gewinnen, hätte Aubameyang genausogut in Dortmund bleiben können. Der BVB und Arsenal London: In den Farben getrennt, in der Sache vereint.

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Foto: dpa Auch Arsenal Trainer Arsène Wenger freut sich über den Witz.
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