Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Prügeln und ballern
Criminal Squad Die Cops sind nicht zimperlich. Doch eine Gang lässt sich nicht beeindrucken
„Wir sind wie eine Gang. Nur Cops“, erklärt O’Brian (Gerard Butler), der sich von seinen Mannen „Big Nick“nennen lässt, und hält dem zitternden Gefangenen seinen tätowierten Arm vor die Nase. „Regulators“steht da auf der Haut, die das üppige Muskelfleisch umhüllt. Den Namen hat sich die Elitetruppe des „Los Angeles Sheriff’s Department“gegeben, die tagtäglich gegen die Schwerverbrecher der Stadt ins Feld zieht und sich in ihren Ermittlungsmethoden wenig zimperlich zeigt. Potenziellen Komplizen wird einfach solange ins Gesicht geschlagen, bis neben Nasenblut auch die Informationen fließen. Verhaftungen werden vermieden. Lieber gleich abknallen, lautet die Devise.
Zurzeit sind die polizeilichen Regulatoren hinter einer hochprofessionellen Bankräubertruppe her. Ebenfalls alles knallharte Kerle mit finsteren Visagen und US-MarinesAusbildung. Ihr Anführer Ray Merrimen (Pablo Schreiber) ist im Gegensatz zum aggressiven Oberbullen eher von der kühl berechnenden Sorte und plant einen 30 Millionen schweren Coup auf die hochgesicherte „Federal Reserve“in Downtown L.A. Dank ihrer Vernehmungstechniken haben die Cops von den Plänen erfahren und „Big Nick“hat nichts Besseres zu tun, als in einem Sushi-Restaurant seinen Informanten vor versammelter Gangsterschar auffliegen zu lassen.
Mit den Gesetzen kriminalistischer Logik in Christian Gudegasts Action-Thriller „Criminal Squad“kommt man nicht weit. Hier regieren die männlichen Hormone. Dabei übertreten die Hahnenkämpfe immer wieder die Grenze zur unfreiwilligen Karikatur. Gesprochen wird meist mit zusammengebissenen Zähnen oder weit aufgerissenem Raubtiergebiss. Auf 140 Kinominuten zerdehnt Gudegast sein stupides Macho-Gemetzel, das vor lauter Breitbeinigkeit kaum laufen kann. » Criminal Squad (2 Std. 20 Min.), Action, USA 2018
Wertung ★✩✩✩✩