Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Populisten Persiflage
Tipp des Tages Ein Mordanschlag auf einen Bürgermeisterkandidaten wirft Fragen auf
ARD, 20.15 Uhr Ein selbstverliebter Rechtspopulist mit sadistischer Ader entkommt knapp einem Anschlag – und nutzt das medial für seine Zwecke im Wahlkampf. Der „Kroatien-Krimi“persifliert das Auftreten populistischer Politiker. Zu sehen ist die neueste Episode mit dem Untertitel „Messer am Hals“heute um 20.15 Uhr im Ersten.
Schauspieler Dominik Raacke hat ganz offensichtlich großen Spaß daran, den dreisten Bürgermeisterkandidaten zu spielen. Dessen unverfrorene Ego-Show gibt dem Krimi unterhaltsam-groteske Züge. „Split First“lautet der Wahl-Slogan des eitlen Rechtspopulisten Ivica Strugar (Dominik Raacke) – und die Anlehnung an „America first“des US-Präsidenten Donald Trump ist kein Zufall. Egal, ob es sich um Flüchtlinge, Kriminelle oder Kinder handelt: Strugar teilt mit markigen Sprüchen aus. Dabei stellt er klar: „Je unkorrekter, desto besser“, denn „so hat es der Ami mit dem gelben Toupet auch gemacht“. Seine Wahlkampfmanagerin Nada (Edita Malovcic) ist dabei ganz auf seiner Seite. Es gibt noch mehr Ähnlichkeiten mit Trump: „Strugar ist Unternehmer, der sogenannte Baumarktkönig, der jetzt „König von Split“werden will. „Er hat also keine politische Vorgeschichte“, sagt Raacke. Strugar appelliere an das Heimatgefühl und die Angst vor Fremden. Dem Politiker gehe es nur um den eigenen Erfolg. Und der wächst.
Als Strugar in der Tiefgarage niedergeschlagen wird, erschießt er den Angreifer in Notwehr. Ein zweiter Mann flüchtet. Ein Anschlag politischer Gegner? Wird der Schuss Strugar zum Verhängnis oder nutzt er ihm sogar?