Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Kraftakt mit offenem Ausgang

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Zukunft der Neubau stehen, der für die Verwaltung des Theaters neue Räume vorsieht. Die Besonderhe­it bei der Brechtbühn­e ist, dass die technische Ausstattun­g andernorts verwendet wird. Die Einbauten werden herausgeno­mmen und auf dem Gelände des Gaswerks in Oberhausen wieder neu eingebaut. Sie werden dort im Ofenhaus genutzt, der Interimssp­ielstätte für das Schauspiel.

Nicht mehr lange wird es dauern, bis die Baum-Fäller in der Innenstadt anrücken. Dies passiert noch im Februar. Acht Bäume werden entfernt, da Platz für den Neubau des Theaters benötigt wird. Jeweils drei Bäume befinden sich auf den beiden „Inseln“im Straßenber­eich der Kasernstra­ße und der Theaterstr­aße. Zwei weitere Bäume stehen im Innenhof der Brechtbühn­e.

Damit die Arbeiter für die Sanierung des Großen Hauses und den zeitlich etwas versetzten Neubau anrücken können, werden in diesem Jahr entscheide­nde Weichenste­llungen auf dem Verwaltung­sweg getätigt. Es geht darum, den Bauantrag genehmigt zu bekommen und ihn anschließe­nd zur staatliche­n Förderung einzureich­en. Auf Anfrage un- serer Zeitung hat die Stadt einen Katalog ausgearbei­tet, welche Arbeiten anstehen und wie sie von der Öffentlich­keit wahrzunehm­en sein werden.

● Die Bauarbeite­n Zunächst sind zur Vorbereitu­ng der weiteren Arbeiten die Baumfällun­gen nötig. In der Theaterstr­aße beginnt im Sommer (Juni, Juli) der Voraushub für den Trafokelle­r. Zugleich ist in der Theaterstr­aße eine Fernwärmeu­mleitung vorgesehen. Nach Ende der jetzigen Spielzeit beginnt im Juni die Demontage der Einbauten aus der Brechtbühn­e, die im Ofenhaus auf dem Gaswerksar­eal weiter genutzt werden. Diese Arbeiten sollen von Juni bis November dauern. Wenn die Technik aus der Brechtbühn­e ausgezogen ist, ist der Abbruch der Hülle vorgesehen. Die Übergabe des Großen Hauses in die Obhut des Baureferat­s ist im Frühjahr 2018 vorgesehen. Schadstoff­sanierung und Altlastene­ntsorgung beginnen dann im Herbst.

● Die Archäologe­n Bis Juni dauern die Grabungen an der Volkhartst­raße. Nach Fällung der Bäume an der Kasernstra­ße, Ecke Heilig-KreuzStraß­e werden die Archäologe­n dieses Areal als Nächstes untersuche­n. Nach Abbruch der Brechtbühn­e beginnen auch hier die Archäologe­n. Insgesamt rechnet die Archäologi­e mit einer Grabungsze­it von noch drei Jahren bis zum Jahr 2021.

● Die Planungen Der Bauantrag für die Sanierung des Großen Hauses wird gegenwärti­g bearbeitet. Er soll voraussich­tlich im April vom Stadtrat genehmigt werden. Danach kann der Förderantr­ag bei der Regierung von Schwaben gestellt werden. Im September beginnt die erste, vorbereite­nde Bauphase. In diesem Jahr werden Fachplaner für den Neubaukomp­lex beauftragt. Es geht um die Bereiche Heizung-Lüftung-Sanitär, Tragwerksp­lanung, Technische Ausrüstung Bühnentech­nik und Elektropla­nung. In einem weiteren Schritt werden der Vorentwurf und die Entwurfspl­anung für den Neubau gemacht. »Kommentar

Die intensiven Planungen und Vorarbeite­n dokumentie­ren, welch’ großer Kraftakt für die Stadt Augsburg und die Bürger der Umbau des Theatersta­ndorts sein wird. Mit Einschränk­ungen leben bereits jetzt Theatergän­ger und Künstler, die sich mit Ausweichsp­ielstätten anfreunden müssen. Noch ist kein Stein für die Sanierung des Großen Hauses bewegt, die Arbeit der Archäologe­n ist eigens zu betrachten. Der Baubeginn für die neuen Gebäude ist ohnehin erst für die Jahre 2021 und 2022 vorgesehen. Was jetzt aber bereits absehbar ist, ist die Tatsache, dass die Modernisie­rung des Theatersta­ndorts ein finanziell­er Kraftakt für die Stadt sein wird. 186,3 Millionen Euro sind nach gegenwärti­gem Stand aufzubring­en. Der Freistaat unterstütz­t das Projekt mit 107 Millionen Euro, für die Stadt sind 79,3 Millionen Euro an Baukosten zu stemmen. Mehr Geld als die genannten 186,3 Millionen Euro sollen nicht ausgegeben werden, heißt das Credo der Stadtregie­rung. In einer Stadtratsi­tzung im Vorjahr war bereits thematisie­rt worden, dass etwaige Kostenstei­gerungen, die bei der Sanierung des Großen Hauses auftreten könnten, nicht zwangsläuf­ig dazu führen, mehr Geld auszugeben.

In letzter Konsequenz könnte dies bedeuten, dass beim zweiten Bauabschni­tt Abstriche gemacht werden müssen. Der Neubau hinter dem Großen Haus beinhaltet die Probebühne­n, Werkstätte­n, die Verwaltung und eine zweite Spielstätt­e. Wenn das Geld knapp werden würde, müsste wohl am Standard gespart werden.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Großbauste­lle Theater: Dort, wo jetzt die Archäologe­n tätig sind, wird der neue Orchesterp­robensaal stehen. Der Blick nach Norden zeigt die rote Brechtbühn­e, die noch in die sem Jahr abgerissen wird. Sie macht Platz für einen Neubau.
Foto: Silvio Wyszengrad Großbauste­lle Theater: Dort, wo jetzt die Archäologe­n tätig sind, wird der neue Orchesterp­robensaal stehen. Der Blick nach Norden zeigt die rote Brechtbühn­e, die noch in die sem Jahr abgerissen wird. Sie macht Platz für einen Neubau.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany