Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Einsatz für Belange Älterer zeigt Erfolge
Bilanz Die Amtszeit des aktuellen Gersthofer Seniorenbeirats geht im Sommer zu Ende. In knapp drei Jahren wurde einiges erreicht
Gersthofen Ein neues Bushäuschen beim Gersthofer Hallenbad, Sitzpoller zum Ausruhen an 14 Stellen im Gersthofer Stadtrat – der Gersthofer Seniorenbeirat hat in seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit durchaus seine Spuren in der Stadt hinterlassen. Es gibt aber noch ein paar Baustellen.
Voraussichtlich im Juni wird der elfköpfige Gersthofer Seniorenbeirat, dessen Amtszeit jeweils drei Jahre beträgt, neu gewählt. Die Bilanz des Vorsitzenden Manfred Link über das in dieser Zeit Erreichte fällt überwiegend positiv aus. An einem gibt’s seines Erachtens allerdings noch zu arbeiten: „Wir haben bisher nicht erreicht, dass uns die Stadt bei allen Plänen und Entscheidungen, welche Senioren betreffen, automatisch miteinbezieht.“Darum müssten die Beiräte sich meist selbst aktiv kümmern. „In Gersthofen sind rund 20 Prozent der Einwohner über 65 Jahre alt, da muss für diese Gruppe auch etwas getan werden.“Lob parat hat er aber für den Gersthofer Stadtplaner Roland Schmidt: „Er legt Wert darauf, bei allen geplanten Entwicklungen der Stadt die Belange der Senioren mit zu berücksichtigen.“
Dabei sieht Manfred Link das Hauptgewicht vor allem in Einrichtungen, die den Menschen im Alter das Leben erleichtern können, weniger in Angeboten geselliger Art. „Wir hören oft die Klage, für die Kinder werde in Gersthofen viel getan, aber für die Senioren nichts.“Dies sei aber nicht der Fall, widerspricht Link. „Es gibt viele Angebote, nicht zuletzt auch von Vereinen oder kirchlichen Organisationen.“Kein älterer Mensch müsse in Gersthofen vereinsamen, ist der Beiratsvorsitzende überzeugt. „Wenn ein Senior alles in Anspruch nimmt, was geboten ist, kann er im Monat so circa zehn Mal unterwegs sein.“Ein Beispiel sei das Bürgercafé, das vom Freiwilligenzentrum Zebi gemeinsam mit der Familienstation ins Leben gerufen wurde und ursprünglich für Bürger aller Altersgruppen gedacht war. „Inzwischen kommt außer Senioren eigentlich niemand zu den montäglichen Treffen.“Der harte Kern der Besucher belaufe sich auf etwa 30 regelmäßige Besucher. Hier wird bei Kaffee und Kuchen geplaudert, es gibt aber schon auch Angebote zum gemeinsamen Singen und anderes.
● Hilfebroschüre Stolz ist Manfred Link auf die Infobroschüre. Hier können in einem kleinen Heftchen Informationen eingetragen werden, die im Notfall wichtig sind: Zum einen Nummern von Polizei und Rettungs-/Notdiensten, aber auch eigene Angaben wie Allergien, Diabetes, nächste Angehörige. „Diese können dem Rettungspersonal wichtige Hinweise geben“, so Link. Die Broschüre bietet auch einen Notfallausweis für den Geldbeutel. Er ist erhältlich bei Manfred Link, Telefonnummer 0821/472444 oder E-Mail seniorenbeirat@gersthofen.de.
● Mehrgenerationenhaus „Hier erfahren wir schon länger nicht, was der aktuelle Stand ist“, beklagt Link. Man wisse lediglich, dass der Vorschlag aufgeteilt wurde zwischen einem Wohnhaus und einem Begegnungshaus und dass wohl ein Investor eingeschaltet werden soll. „Kann die Stadt dann immer noch bestimmen, wie die Ausstattung aussieht und wer in das Mehrgenerationenhaus einziehen kann?“, zweifelt Link.
„Ein Mehrfamilienhaus muss nicht unbedingt ein Wohngebäude sein, erklärt die Gersthofer Rathaussprecherin Ann-Christin Joder auf Anfrage. Wegen der Begegnungsstätte würden derzeit nicht öffentlich konkrete Verhandlungen mit einem Investor für ein bestimmtes Grundstück geführt. Noch nicht so weit ist das Mehrgenerationenwohnhaus. Fest steht, es könnte auf einer städtischen Fläche beim Ballonstartplatz entstehen. „Wir haben die Konzeptplanung an ein Büro vergeben. Sie ist noch nicht abgeschlossen“, so Ann-Christin Joder. ● Sitzpoller Auf eine Anregung des Seniorenbeirats gingen auch 14 Sitzpoller zurück, die im Stadtgebiet aufgestellt wurden. „Sie sollen Senioren ermöglichen, sich hinzusetzen und zu rasten“, sagt Link.
„Wir hören oft die Klage, für die Kinder werde in Gersthofen viel getan und für die Senioren nichts.“