Augsburger Allgemeine (Land Nord)
ÖDP fordert „enkeltaugliche Politik“
Flächenverbrauch Kreisvorsitzende kritisiert „dramatische Veränderungen des Landschaftsbilds“im Landkreis Augsburg
Landkreis Mit scharfer Kritik reagiert Gabi Olbrich-Krakowitzer, Kreisvorsitzende und Kreisrätin der ÖDP, auf die Warnung von Landrat Martin Sailer vor dem laufenden Volksbegehren für die Begrenzung des Flächenverbrauchs in Bayern. Die Warnung zeuge unter anderem von fehlendem Weitblick und Mut, neue Wege zu beschreiten, heißt es in einer Pressemitteilung der ÖDP.
Olbrich-Krakowitzer fordert, dass sich alle Kommunen im Landkreis gemeinsam an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten sollen, wie der Flächenverbrauch nachhaltig reduziert werden kann. Bereits seit 2003 gebe es in Bayern ein Bündnis Flächensparen. „Außer Papier, das offensichtlich niemanden interessiert habe, sei bei diesem Bündnis nichts herausgekommen“, schreibt Olbrich-Krakowitzer. Stattdessen gebe es wuchernde Städte und Gemeinden und riesige Industriegebiete, die das Landschaftsbild dramatisch veränderten. Schrumpfende Flächen für Tierund Pflanzenwelt und immer weniger landwirtschaftliche Nutzfläche seien die Folge.
„Dass der Landrat jetzt zu der Erkenntnis gelangt ist, dass beispielsweise auch Logistikhallen mehrstöckig gebaut werden können, scheint bereits eine positive Wirkung des Volksbegehrens zu sein“, sagt Olbrich-Krakowitzer Die Kreisrätin befürchtet allerdings, dass aufgrund der Vollbeschäftigung im Landkreis und der Neuansiedlungen von Firmen ein Zuzug von Arbeitskräften erfolge, was die Wohnungsnot zusätzlich verschärfe.
Olbrich-Krakowitzer: „Die Frage muss erlaubt sein, wie viel Zuzug unser Landkreis verkraftet und ob dieser gezielt forciert werden muss.“Bisher habe Sailer nicht gesagt, ob er eine Grenze des Flächenverbrauchs sehe und wo diese liege. „Wir brauchen enkeltaugliche Politik“, sagt Olbrich-Krakowitzer und kein egoistisches Denken nach dem Motto „nach uns die Sintflut“.