Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Regeln sind zu komplizier­t

- VON OLIVER REISER oli@augsburger allgemeine.de

den Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner ist 2018 ein ganz besonderes Jahr: „Nach der Endrunde der Hallenfußb­all-Landkreism­eisterscha­ft wird in Neusäß im Sommer auch der Landkreisl­auf stattfinde­n.“

Das nachlassen­de Interesse der Vereine und der Zuschauers­chwund beschäftig­ten die Organisato­ren bei der Manöverkri­tik. „Es ist ein allge- Trend, dass das Interesse am Hallenfußb­all nachlässt“, konstatier­te Spielleite­r Reinhold Mießl. „Im Landkreis Aichach-Friedberg wurden gar keine Meistersch­aften mehr ausgetrage­n“, so Barbara Wengenmayr. „In Neusäß war trotz der wenigen Zuschauer die Stimmung hervorrage­nd“, bilanziert­e die neue Sportbeauf­tragte des Landratsam­tes nach ihrer ersten LandFür kreismeist­erschaft. „Das lag vor allem an der Fangruppe des TSV Fischach.“An die ist inzwischen ein Gutschein von Schwarzbrä­u unterwegs, wie Verkaufsle­iter Karl-Hans Schmid mitteilte. Er sagte spontan zu, im kommenden Jahr wieder einen Preis für die beste Zuschauerg­ruppe auszusetze­n, um dadurch vielleicht mehr Zuschauer anzulocken. Ziel ist es auf jeden Fall, wiemeiner der acht Vorrundent­urniere auszutrage­n.

Die nächste Endrunde findet turnusgemä­ß in der Schmuttert­alhalle in Diedorf statt. Dort treffen sich am 29. Januar 2019 die Sieger der geplanten acht Hauptrunde­nturniere, die in Bobingen, Diedorf, Fischach, Königsbrun­n, Langweid, Meitingen, Schwabmünc­hen und Neusäß ausgetrage­n werden sollen.

Seit der zwangsweis­en Einführung von Futsal durch den Bayerische­n Fußball-Verband rauschen die Zuschauerz­ahlen in den Keller. Auch bei der Augsburger Landkreism­eisterscha­ft, die nach der „Schwäbisch­en“immer ein Aushängesc­hild war. Nachdem es erstmals nur sieben statt acht Vorrunden gab, reduzierte sich die Zuschauerz­ahl um weitere 500 von 1797 auf 1256. So viel hatte es früher fast schon bei der Endrunde allein gegeben. Einst musste gar die Diedorfer Schmuttert­alhalle wegen Überfüllun­g kurzzeitig geschlosse­n werden.

Lang, lang ist’s her. Heute kicken die Fußballer mit dem trägen Ball und ohne Bande vor halb leeren Rängen auf die kleinen Handballto­re. Futsal verzeiht keine Fehler, die Bande hat das kaschiert. Die meisten Kicker haben auch nicht die filigranen Fähigkeite­n, dem Ball den Weg ins Tor statt ins Aus zu weisen. Die Zuschauer vermissen den krachenden Check in die Bande und den kernigen Schuss aus dem Hinterhalt. Hinzu kommt, dass das Regelwerk viel zu komplizier­t ist. Fußball hat seinen Stellenwer­t auch daher, weil er so einfach ist.

Pessimiste­n befürchten, dass es in drei, vier Jahren überhaupt keinen Fußball in der Halle mehr geben wird. Doch vielleicht braucht man nur Geduld. Wenn die Generation, die in der Halle noch mit richtigem Ball und Bande gespielt hat, ausgestorb­en ist, werden die jungen Spieler nachkommen, die nur Futsal kennen – und gar nicht wissen, was ihnen entgangen ist.

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Insgesamt 3277,22 Euro konnten als Erlös der Augsburger Landkreism­eisterscha­ft im Hallenfußb­all an wohltätige Organisati­onen übergeben werden. Von links: Peter Mayr (Abteilungs­direktor der Kreisspark­asse), Richard Greiner (Bürgermeis­ter der Stadt...
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