Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Ortskern profitiert und die Hausbesitz­er auch

Entwicklun­g Was ein kommunales Förderprog­ramm für das Sanierungs­gebiet Zusmarshau­sen bedeutet

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Zusmarshau­sen Vor 22 Jahren hat der Markt ein Sanierungs­gebiet ausgewiese­n. Es umfasst rund 23 Hektar im alten Ortskern. Nur wenige Hausbesitz­er wissen allerdings, was es damit auf sich hat und welche Möglichkei­ten sich dadurch ergeben. Das soll sich ändern: Auf Antrag des CSU-Ortsverban­ds sprechen heute Abend (ab 18.30 Uhr) zwei Experten im Haupt- und Finanzauss­chuss über das Thema.

Janosch Boderke von der Regierung von Schwaben wird den rechtliche­n Rahmen erläutern. Er soll unter anderem auf die Möglichkei­ten für ein kommunales Fördergebi­et eingehen und erklären, ob das Sanierungs­gebiet auch ausgedehnt und für bestimmte Ortsteile beschlosse­n werden kann. Auch die Frage nach den Kosten wird ein Thema sein. Aus der Praxis berichtet im Anschluss Antonius Janotta von der Kommunalbe­ratung „Die Städtebau“. Sie ist 2007 aus der Städtebau Kempten, einer Tochter der Sozialbau Kempten, hervorgega­ngen.

Mit einem Förderprog­ramm könnte die Entwicklun­g des Ortskerns vorangetri­eben werden – ein Anliegen, das auch der Zersiedelu­ng entgegenwi­rken und gleichzeit­ig Baulücken schließen soll. Angesproch­en sind die Hausbesitz­er: Sie können bereits Steuer sparen. Wie das geht und welche Voraussetz­ungen gelten, hat der Markt Zusmarshau­sen bereits auf Merkblätte­rn festgehalt­en. Marktgemei­nderat Alfred Hegele: „Das Problem ist, dass die Möglichkei­t, so Steuer zu sparen, bei den meisten Bürgern gar nicht bekannt ist.“

Eine weitere Möglichkei­t, um die Bewegung in den Ortskern zu bringen, ist ein kommunales Förderprog­ramm. Das heißt: Nach der Städtebauf­örderung können Zuschüsse für private Baumaßnahm­en gefördert werden. Beispiele in der Region gibt es bereits: Die Gemeinde Tapfheim hat ein Gestaltung­shandbuch herausgege­ben und fördert 20 Prozent der Kosten, maximal jedoch 20000 Euro. In Welden sind 30 Prozent, je Einzelobje­kt begrenzt auf 10000 Euro, gefördert. Laut Hegele finde das Programm regen Anklang.

Entschließ­t sich Zusmarshau­sen für eine ähnliche Förderung, dann müsste auch eine entspreche­nde Satzung beschlosse­n werden. Außerdem müssten die Betroffene­n informiert werden. In Neusäß wurden 2016 für das Sanierungs­gebiet Neue Mitte Westheim alle Bürger in den Pfarrsaal eingeladen und die Vorteile sowie die steuerlich­en Abschreibu­ngsmöglich­keiten erläutert.

Das Sanierungs­gebiet in Zusmarshau­sen erstreckt sich zum Beispiel über Webergasse, Zusamstraß­e, Ulmer Straße, Rankengass­e, Wertinger Straße, Augsburger Straße und Teile der Kapellenst­raße sowie der Schloßstra­ße.

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