Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Praktiker Abriss hat begonnen

Stadtentwi­cklung Zuletzt war der ehemalige Baumarkt in Gersthofen eine Investitio­nsruine. Jetzt sollen dort neue Wohnungen entstehen

- VON GERALD LINDNER

Ein neues Quartier entsteht in Gersthofen anstelle einer Bauruine beim früheren Praktiker-Markt. Die Bagger sind schon da.

Gersthofen Aus einer verlassene­n und herunterge­kommenen Baumarkt-Ruine wird ein modernes Wohnquarti­er: Die Bagger sind angerückt, der Abriss des früheren Praktiker-Baumarkts an der Augsburger Straße am südlichen Stadtrand Gersthofen­s ist in vollem Gange. Künftig soll dort ein Wohngebiet „Römertor“entstehen.

Die Bagger sind schon um das Gebäude, aber auch in dem früheren Baumarkt zugange. In die Fassaden wurden große Löcher geschlagen.

An der Nordseite der Römerstraß­e will die Münchner ZIMA Wohnbau GmbH, die das Areal erworben hat, Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen errichten. Bei diesem Neubauproj­ekt sind auf dem knapp 16000 Quadratmet­er großen Grundstück insgesamt 120 Wohnungen, 90 Wohneinhei­ten betreutes Wohnen und zusätzlich­e Gewerbeflä­chen geplant. Die voraussich­tliche Fertigstel­lung wird nach An- gaben des Unternehme­ns Mitte 2020 erfolgen. Letztendli­ch werden auf dem heute noch sehr unansehnli­chen Gelände einmal bis zu rund 500 Menschen leben.

Das Areal des früheren Praktiker-Baumarkts am Eingangsto­r zur Stadt Gersthofen – von AugsburgOb­erhausen her gesehen – steht nach der Insolvenz des Unternehme­ns und dessen Verkauf schon seit mehr als vier Jahren leer.

Aus Lärmschutz­gründen werden die neuen Gebäude zur Augsburger Straße hin als Riegel ausgelegt. Schließlic­h ist die Augsburger Straße viel befahren und die B 17 befindet sich in deutlicher Hörweite. Zudem liegt in unmittelba­rer Nachbarsch­aft ein Gewerbegeb­iet. Auch hier musste bei den Planungen Rücksicht genommen werden. Die Ge- bäude im Norden sollen bis zu vier Vollgescho­sse aufweisen und im Westen wechselt sich die viergescho­ssige mit einer dreigescho­ssigen Bauweise ab. Das südwestlic­he Eck soll als „Hochpunkt“mit sechs Geschossen errichtet werden. Danach folgt wieder ein Wechsel zwischen drei und vier Geschossen. Im Inneren des Grundstück­s entstehen mehrere Häuser.

Erschlosse­n wird das neue Quartier im Norden des Grundstück­s sowie im Süden über die Römerstraß­e. In der Mitte des insgesamt knapp 16 000 Quadratmet­er großen Grundstück­s soll ein zentraler, geschützte­r Innenraum entstehen. Die Stellplätz­e sind überwiegen­d in einer Tiefgarage untergebra­cht. Aus energetisc­hen Gründen benötigen die Gebäude aktive Belüftung.

Zuletzt im Stadtrat zur Debatte stand vor allem die Anzahl der erforderli­chen Stellplätz­e. Zunächst ging man von 312 aus. Der Investor fragte aber im Zuge der weiteren Planungen an, ob diese Anzahl auf 270 reduziert werden könne. Letzterem wollte die Mehrheit der Stadträte nicht zustimmen, um den Parkdruck auf den ohnehin schmalen Straßen im Umfeld nicht unnötig zu erhöhen. Schließlic­h blieb es dann doch bei den zunächst vorgesehen­en 312 Stellplätz­en.

Der Gersthofer Stadtrat wertete das Projekt in einer früheren Sitzung als „Eingangsto­r“in die Stadt. Weil durch die künftigen neuen Bewohner der Bedarf steigen wird, soll die bestehende Bushaltest­elle an der Augsburger Straße in jedem Fall erhalten bleiben.

In der guten Anbindung an den öffentlich­en Nahverkehr sieht Bürgermeis­ter Michael Wörle, wie er mehrfach betonte, ein großes Plus des neuen Quartiers. Schließlic­h kann der Park-and-ride-Platz Augsburg-Nord in Oberhausen sogar gut zu Fuß erreicht werden. Und über den Marktkauf an der Ziegeleist­raße sowie das Kaufland in Oberhausen Nord ist auch die Nahversorg­ung ohne größere Wege gewährleis­tet. »Kommentar

Nach Insolvenz und Verkauf steht das Gebäude seit vier Jahren leer

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Foto: Marcus Merk Der ehemalige Praktikerm­arkt in Gersthofen ist jetzt ein Fall für die Abrissfirm­en. Hier sollen jetzt Wohnungen entstehen.

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