Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gribl geht in Berlin in die Verlängerung
Politik Der Rathauschef berichtet über die Verhandlungen zur Großen Koalition. Seine Rückkehr verzögert sich
Die Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD über die Bildung einer Bundesregierung bringen den Zeitplan von Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) einmal mehr durcheinander. Er wird wohl noch bis auf Weiteres in Berlin bleiben, sagte Gribl am Freitagmittag auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Zeichen stehen im Moment eher auf Mitte der kommenden Woche als auf Abschluss der Verhandlungen am Sonntag.“Er freue sich, dass er als Oberbürgermeister und aus kommunaler Sicht seinen Teil beitragen könne, „ich freue mich aber wieder sehr auf die Arbeit direkt vor Ort“. Gribl vertritt die Interessen der CSU in den Verhandlungen. Gribl ist CSU-Verhandlungsführer in zwei Arbeitsgruppen. Zum einen geht es um Wohnungsbau, Mieten, Stadtentwicklung. In der zweiten Gruppe sind „Kommunen und ländlicher Raum“das Thema.
Zu den Beratungen, die hinter verschlossenen Türen stattfinden, sagt Gribl: „Die Woche gestaltete sich bislang sehr arbeitsreich, und es sieht nicht so aus, als würde es am Wochenende leichter.“Die Verhandlungsleitung in gleich zwei inhaltlichen Gruppierungen sei erwartungsgemäß sehr zeitintensiv, es werde hart um jeden Punkt gerungen. Gribl lernt mittlerweile auch die Hauptstadt etwas besser kennen, denn: „Die Verhandlungen dauern täglich von früh bis spät in die Nacht und finden an unterschiedlichen Orten in ganz Berlin statt, das macht das Ganze auch logistisch nicht einfacher.“
Einen Termin am Wochenende hat Gribl allerdings im Blick, auch wenn er selbst eben nicht im Augsburger Stadion sein kann, wenn der FCA gegen Eintracht Frankfurt spielt. Die Partie will Gribl verfolgen: „Ich möchte das Spiel, wenn’s irgendwie geht, anschauen oder zumindest den Ticker verfolgen.“Es sei schade, dass er beim Heimspiel gegen die zur Zeit starken Frankfurter nicht dabei sein könne: „Ich drücke dem FCA die Daumen, unsere Jungs sind für mindestens einen, vielleicht sogar drei Punkte gut.“