Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Unbekannter löst Radmuttern
Verkehr Aufmerksamer Linienbusfahrer in Langweid verhindert Schlimmeres. Polizei geht von Straftat aus
Langweid Es waren die lauten Geräusche im hinteren Bereich des Fahrzeugs, die den Busfahrer letztendlich alarmierten. Als sich auch noch das Fahrverhalten des Busses verschlechterte, fuhr er in der Parkstraße in Langweid an den Straßenrand und überprüfte die Reifen. Dabei stellte er fest, dass die Radmutter des linken hinteren Reifen gelockert worden waren. Dies war wohl am Donnerstag zwischen 10 und 17.15 Uhr geschehen.
Wie die Polizei gestern bekannt gab, wurden Ermittlungen aufgenommen. „Wir gehen im Moment davon aus, dass eine Straftat vorliegt“, erklärte Gerhard Miehle, Polizeisprecher aus Gersthofen. Denn „für das Lösen von Radmuttern braucht man extra Werkzeug. Das macht man nicht einfach mal so“, erklärt Miehle. Es werde allerdings auch noch überprüft, ob es sich um ein Versehen etwa durch einen kurz zuvor erfolgten Reifenwechsel handele, fuhr Miehle fort. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Auch ein Sachschaden entstand nicht.
Dass solche Vorfälle häufiger vorkommen, konnte Miehle nicht bestätigen. „Das ist nicht der Regelfall. Aus den letzten Monaten ist mir kein vergleichbarer Fall bekannt“, sagt Miehle. Man könne hier also nicht von einem Muster sprechen. Gegen den unbekannten Täter wurde nun eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gestellt.
Tatsächlich haben sich im Landkreis Augsburg im letzten halben Jahr allerdings einige Fälle von gelösen Radmuttern ereignet. Im Juli hatte der Fahrer eines Pizzalieferdienstes in Zusmarshausen ebenfalls komische Geräusche an seinem Auto festgestellt und den Pannendienst gerufen. Dieser stellte die gelösten Muttern fest. Im Oktober ereignet sich ein Fall in Bachhagel. Unbekannte hatten hier die Muttern an einem VW Caddy gelöst. Die Besitzerin bemerkte dies allerdings erst, als sich der Reifen löste. Es entstand ein Schaden am Auto in Höhe von etwa 12 000 Euro.
Auch in Gersthofen gab es im Oktober einen Fall. Hier löste der Täter im Verlauf mehrerer Tage die Radmuttern an den Lastwägen und Anhängern einer Gersthofer Spedition. Die Fahrer bemerkten dies jeweils früh genug und es entstand kein Personenschaden. Allerdings wurden die Reifen und Fahrzeugachsen in Mitleidenschaft gezogen. In allen drei Fällen ermittelten die zuständigen Polizeiinspektionen.