Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welche Straße führt ins Neubaugebiet?
Wohnen Im „Wölfle Ost“in Adelsried sollen 20 Bauplätze entstehen. Die Anwohner wünschen sich eine andere Zufahrt
Adelsried Während sich Neubürger und bauwillige Adelsrieder freuen können, dass im Südwesten des Ortes ein neues Baugebiet mit 20 Parzellen entsteht, sorgt genau dies für Ärger bei bereits eingesessenen Adelsriedern. Genauer gesagt bei einigen Bewohnern des Wölflewegs. Denn die Bauleitplanung sieht den Wölfleweg als Erschließungsstraße für das neue Baugebiet Wölfle Ost vor, was das Verkehrsaufkommen nach Schätzungen um 100 bis 150 Fahrzeuge am Tag erhöhen würde.
Einige der Anwohner waren auf der vergangenen Gemeinderatssitzung auch anwesend und hörten der Diskussion über mögliche Lösungen zu. Eine Möglichkeit wäre eine Erschließungsstraße von der Staatsstraße kommend auf Höhe des Küchenstudios. Dort könnte ein Feldweg ausgebaut werden, würde aber den Radweg kreuzen. Laut Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann (SPD) wäre dies eine sehr kostspielige und auch nicht ganz optimale Lösung gewesen.
Ratskollege Ludwig Lenzgeiger (CSU) stimmte zu. Zudem wolle man nicht noch eine Radwegkreuzung schaffen. Auch das Biotop, das auf der Strecke liege, mache es nicht leichter, erklärte er. Letztendlich wurde im Gemeinderat dann abgewogen und das Gremium entschied, dass der Wohnverkehr für den Wölfleweg zumutbar sei und an der Planung festgehalten wird. Mittelfristig sei jedoch eine andere Zufahrtsstraße, in Kombination mit der Ortsumfahrung, geplant.
Nicht ganz so einig waren sich die Räte beim Thema öffentliche Parkplätze im Baugebiet. Hier wurde die Entscheidung vertagt und auf einer der kommenden Sitzungen wird darüber wohl eine „Kampfabstimmung“anstehen, meinte Bürgermeisterin Stegherr-Haußmann. Denn Teile des Gemeinderates wollen keine öffentlichen Parkplätze im neuen Wohngebiet. Diese sind laut aktuellem Plan auch nicht vorgesehen. „Jedes Haus hat sowieso zwei Stellplätze, das sollte reichen“, meinte Ludwig Lenzgeiger. Und wenn dann doch einmal mehr Autos parken müssten, ginge dies auch auf der Straße. Er und einige seiner Kollegen fürchteten, dass öffentliche Parkplätze von den Anwohnern sonst als Abstellplätze, beispielsweise für Wohnwagen und Anhänger, genutzt würden. Dazu kämen höhere Kosten und Landverbrauch. Nach dieser Entscheidung könne eine Kostenschätzung für die Erschließung abgegeben werden.
Höhere Kosten und Landverbrauch
meisterin Erna Stegherr Haußmann (SPD) und die Planer hätten den Ge meinderat früher über die Mehrkos ten und bestenfalls vor deren Entschei dung informieren sollen, sagte Lud wig Lenzgeiger (CSU): „Im Nachhinein, wenn das Geld schon ausgegeben wurde, können wir ja schlecht nicht zu stimmen“. Die Bürgermeisterin bat um Verständnis und begründete ihren Entschluss mit der Handlungsfähig keit, die sie angesichts der knappen Bauzeit benötigte.
● Baugebiet Adelsried Nord Die Ar beiten für Straße, Kanal und Wasser im Bauabschnitt II wurden an die Firma Kranzfelder aus Zusmarshausen ver geben. Für Straße und Kanal seien 480 000 Euro, für Wasser rund
50 500 Euro geplant.
● Gehweg Im Zuge eines Hausbaus wurde im Kohlstattweg ein Gehweg abgetragen, der von der Baufirma nun auf eigene Kosten wieder neu gebaut werden muss. Die Verwaltung schlug vor, sich mit 20 Prozent und etwa 1700 Euro an den Kosten zu beteiligen. Mit nur einer Pro und elf Gegen stimmen wurde der Vorschlag jedoch abgelehnt. (mick)