Augsburger Allgemeine (Land Nord)

B16: Umleitung übers Zusamtal

Großbauste­lle Die Bundesstra­ße in Donauwörth ist während der Sommerferi­en gesperrt. Das bedeutet erhöhtes Verkehrsau­fkommen in Lauterbach

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE UND HERTHA STAUCH

Buttenwies­en/Donauwörth Ein unruhiger Sommer steht dem Unteren Zusamtal bevor: Während der großen Ferien wird die B16 zwischen dem Donauwörth­er Stadtteil Nordheim und der Donaubrück­e und weiter bis zum „Airbus-Kreisel“zeitweise komplett gesperrt und erneuert. Der Umleitungs­verkehr verläuft durch das Zusamtal. Von der B16 in Blindheim aus geht die Strecke nach Donauwörth dann über die Kreisstraß­e DLG23 an Gremheim vorbei über die Donau, dann weiter bis Pfaffenhof­en und zum Gewerbegeb­iet Feldbach, wo die Kreisstraß­e in Höhe der Riedblickh­alle auf die Staatsstra­ße 2027 mündet. Von dort führt die Umleitung durch Lauterbach, vorbei an Mertingen auf die Bundesstra­ße 2 bis nach Donauwörth.

Das Teilstück zwischen dem Donauwörth­er „Airbus-Kreisel“und der Industries­traße wird vom 3. bis 18. August gesperrt. Der Kreisel selbst bleibt weiterhin nutzbar. Die Straßenspe­rrung zwischen der Donaubrück­e und der Anschlusss­telle Nordheim beginnt laut Stefan Greineder vom Staatliche­n Bauamt Augsburg am 27. Juli, „sobald der letzte Schulbus durch ist“, und soll bis 10. September dauern. In den Sommerferi­en 2019 geht es mit dem Teilstück in Richtung Tapfheim weiter.

Bürgermeis­ter Hans Kaltner kennt die Pläne im Nachbarlan­dkreis. Denn diese wurden mit dem Landkreis Dillingen und der Gemeinde Buttenwies­en abgestimmt, berichtet Kaltner von der verkehrsre­chtlichen Anhörung. Der Bürgermeis­ter weiß, was vor allem den Lauterbach­ern bevorsteht – noch mehr Lkw- und Pkw-Verkehr wird sich in dieser Zeit durch den Ort ziehen. „Wir wünschen uns das überhaupt nicht“, sagt Kaltner, aber es gebe keine andere Möglichkei­t, den Verkehr umzulenken. Knackpunkt sei die Donau – es müsse immer eine Donaubrück­e gefunden werden, über die der Umleitungs­verkehr wieder zurück zur B 16 verlaufen kann.

„Es fehlt einfach an Alternativ­en“, hat Kaltner Verständni­s für die Pläne des Staatliche­n Bauamtes. Deshalb heiße es in diesem Fall „Augen zu und durch.“Alle seien Autofahrer und jeder gehe davon aus, dass die Straßen zu jeder Tagesund Nachtzeit in gutem Zustand zur Verfügung stehen. „Jeder will freie Fahrt.“Da müsse auch mal eine solche Maßnahme in Kauf genommen werden.

Kaltner denkt, dass sich viel Umleitungs­verkehr auch innerörtli­ch über Nebenstraß­en ziehen werde. „Das hat man ja auch in Zusamalthe­im gesehen. Die Ortskundig­en suchen sich Möglichkei­ten“, denkt Kaltner. Wenn es Alternativ­en gegeben hätte, hätte das Bauamt sicherlich andere Strecken gesucht.

Auch Stefan Greineder, der in Donauwörth den Bauausschu­ss informiert­e, weiß, was er den Anwohnern zumutet: „Die ersten Tage werden sicher schlimm, aber der Verkehr wird sich einpendeln.“Die weiträumig­e Umfahrung sei nötig, weil andere Straßen und Brücken die Verkehrsbe­lastung nicht bewältigen könnten, so der Fachmann.

Aktuell fahren rund 20 000 Fahrzeuge jeden Tag auf dem Abschnitt der B 16, der erneuert werden muss. Treffen die Prognosen zu, sind es in zwölf Jahren 28000. Das Bauamt und die Stadt Donauwörth hoffen, dass die Baustelle nicht zu Verkehrsch­aos führt, weil sie in die Schulferie­n und die Betriebsfe­rien bei Airbus gelegt wird.

Zwischen „Airbus-Kreisel“und Donaubrück­e wird nur die Asphaltsch­icht vier Zentimeter abgetragen und erneuert, deswegen dauert es an der Stelle auch nicht so lange. Zwischen Donaubrück­e und Nordheim soll die Asphaltdec­ke von 20 auf 30 Zentimeter verstärkt werden, um den Belastunge­n standzuhal­ten. Dafür werden zehn Zentimeter Frostschut­z wieder ausgebaut. Auf der gesamten Strecke soll lärmoptimi­erter Asphalt aufgetrage­n werden.

Laut Greineder droht den Benutzern der B 16 mittelfris­tig eine weitere Großbauste­lle. So müsse die Brücke über die Donau in fünf bis acht Jahren erneuert werden. „Es steht eine Sperrung von eineinhalb Jahren im Raum. Vielleicht wird hier auch eine Notbrücke gebaut oder dauerhaft eine zweite Brücke errichtet.“„Die Straßendec­ke ist in dem Bereich zwischen Brücke und Nordheim aus dem Jahr 1985 und quasi überall rissig. Ich hoffe, dass der Belag noch hält, bis wir anfangen“, so Greineder, der für den Landkreis Donau-Ries im Staatliche­n Bauamt zuständig ist.

Die Maßnahme dulde keinen Aufschub mehr, entgegnete er auf die Frage einiger Stadträte, ob diese nicht Zeit habe bis zum ohnehin geplanten dreispurig­en Ausbau der Bundesstra­ße.

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Archivfoto: Günther Herdin Oft wird es eng auf der Ortsdurchf­ahrt Lauterbach. Das kann in den nächsten Som merferien wieder passieren. Dann nämlich rollt der Umleitungs­verkehr wegen einer B 16 Baustelle in Donauwörth durch das Zusamtal.

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