Augsburger Allgemeine (Land Nord)
B16: Umleitung übers Zusamtal
Großbaustelle Die Bundesstraße in Donauwörth ist während der Sommerferien gesperrt. Das bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen in Lauterbach
Buttenwiesen/Donauwörth Ein unruhiger Sommer steht dem Unteren Zusamtal bevor: Während der großen Ferien wird die B16 zwischen dem Donauwörther Stadtteil Nordheim und der Donaubrücke und weiter bis zum „Airbus-Kreisel“zeitweise komplett gesperrt und erneuert. Der Umleitungsverkehr verläuft durch das Zusamtal. Von der B16 in Blindheim aus geht die Strecke nach Donauwörth dann über die Kreisstraße DLG23 an Gremheim vorbei über die Donau, dann weiter bis Pfaffenhofen und zum Gewerbegebiet Feldbach, wo die Kreisstraße in Höhe der Riedblickhalle auf die Staatsstraße 2027 mündet. Von dort führt die Umleitung durch Lauterbach, vorbei an Mertingen auf die Bundesstraße 2 bis nach Donauwörth.
Das Teilstück zwischen dem Donauwörther „Airbus-Kreisel“und der Industriestraße wird vom 3. bis 18. August gesperrt. Der Kreisel selbst bleibt weiterhin nutzbar. Die Straßensperrung zwischen der Donaubrücke und der Anschlussstelle Nordheim beginnt laut Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt Augsburg am 27. Juli, „sobald der letzte Schulbus durch ist“, und soll bis 10. September dauern. In den Sommerferien 2019 geht es mit dem Teilstück in Richtung Tapfheim weiter.
Bürgermeister Hans Kaltner kennt die Pläne im Nachbarlandkreis. Denn diese wurden mit dem Landkreis Dillingen und der Gemeinde Buttenwiesen abgestimmt, berichtet Kaltner von der verkehrsrechtlichen Anhörung. Der Bürgermeister weiß, was vor allem den Lauterbachern bevorsteht – noch mehr Lkw- und Pkw-Verkehr wird sich in dieser Zeit durch den Ort ziehen. „Wir wünschen uns das überhaupt nicht“, sagt Kaltner, aber es gebe keine andere Möglichkeit, den Verkehr umzulenken. Knackpunkt sei die Donau – es müsse immer eine Donaubrücke gefunden werden, über die der Umleitungsverkehr wieder zurück zur B 16 verlaufen kann.
„Es fehlt einfach an Alternativen“, hat Kaltner Verständnis für die Pläne des Staatlichen Bauamtes. Deshalb heiße es in diesem Fall „Augen zu und durch.“Alle seien Autofahrer und jeder gehe davon aus, dass die Straßen zu jeder Tagesund Nachtzeit in gutem Zustand zur Verfügung stehen. „Jeder will freie Fahrt.“Da müsse auch mal eine solche Maßnahme in Kauf genommen werden.
Kaltner denkt, dass sich viel Umleitungsverkehr auch innerörtlich über Nebenstraßen ziehen werde. „Das hat man ja auch in Zusamaltheim gesehen. Die Ortskundigen suchen sich Möglichkeiten“, denkt Kaltner. Wenn es Alternativen gegeben hätte, hätte das Bauamt sicherlich andere Strecken gesucht.
Auch Stefan Greineder, der in Donauwörth den Bauausschuss informierte, weiß, was er den Anwohnern zumutet: „Die ersten Tage werden sicher schlimm, aber der Verkehr wird sich einpendeln.“Die weiträumige Umfahrung sei nötig, weil andere Straßen und Brücken die Verkehrsbelastung nicht bewältigen könnten, so der Fachmann.
Aktuell fahren rund 20 000 Fahrzeuge jeden Tag auf dem Abschnitt der B 16, der erneuert werden muss. Treffen die Prognosen zu, sind es in zwölf Jahren 28000. Das Bauamt und die Stadt Donauwörth hoffen, dass die Baustelle nicht zu Verkehrschaos führt, weil sie in die Schulferien und die Betriebsferien bei Airbus gelegt wird.
Zwischen „Airbus-Kreisel“und Donaubrücke wird nur die Asphaltschicht vier Zentimeter abgetragen und erneuert, deswegen dauert es an der Stelle auch nicht so lange. Zwischen Donaubrücke und Nordheim soll die Asphaltdecke von 20 auf 30 Zentimeter verstärkt werden, um den Belastungen standzuhalten. Dafür werden zehn Zentimeter Frostschutz wieder ausgebaut. Auf der gesamten Strecke soll lärmoptimierter Asphalt aufgetragen werden.
Laut Greineder droht den Benutzern der B 16 mittelfristig eine weitere Großbaustelle. So müsse die Brücke über die Donau in fünf bis acht Jahren erneuert werden. „Es steht eine Sperrung von eineinhalb Jahren im Raum. Vielleicht wird hier auch eine Notbrücke gebaut oder dauerhaft eine zweite Brücke errichtet.“„Die Straßendecke ist in dem Bereich zwischen Brücke und Nordheim aus dem Jahr 1985 und quasi überall rissig. Ich hoffe, dass der Belag noch hält, bis wir anfangen“, so Greineder, der für den Landkreis Donau-Ries im Staatlichen Bauamt zuständig ist.
Die Maßnahme dulde keinen Aufschub mehr, entgegnete er auf die Frage einiger Stadträte, ob diese nicht Zeit habe bis zum ohnehin geplanten dreispurigen Ausbau der Bundesstraße.