Augsburger Allgemeine (Land Nord)
In der Musikschule sind die Tiere los
Faschingskonzert In Zusmarshausen stehen die Kinder und Jugendlichen verkleidet auf der Bühne. Sie erzählen musikalisch davon, wie seltsam und lustig Löwen, Elefanten, Katzen und Fische sein können
Zusmarshausen Die Aufregung war groß beim Faschingskonzert der Sing- und Musikschule Zusmarshausen-Horgau: Ganz ungewohnte Klänge schallten da durch den Saal im Seniorenheim St. Albert. Und vor dem Publikum tummelten sich Elefanten, Löwen, Tiger, Affen, Frösche und Bienen. Denn am Sonntag waren hier die Tiere los. In einem Konzert voller Schwung und Ideen musizierten Flötenduette, Trompeten, Keyboard, Solosänger und Jugendchor in fantasievollen Kostümen.
Klar, dass die Protagonisten dann mit ihren Auftritten nicht nur ihren „Fanklub“der eigenen Familie, sondern auch die vielen anderen Zuhörer begeisterten – darunter auch der Horgauer Bürgermeister Thomas Hafner mit Ehefrau. Der Zusmarshauser Bürgermeister Bernhard Uhl als Papagei Rüdiger und seine Gemahlin ließen es sich nicht nehmen, beim Ausschank von Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken zu helfen und am Ende die großzügigen Spenden der Gäste entgegenzunehmen.
Für gute Stimmung zum Einstieg sorgte schon die Showband, gefolgt von den Klarinetten mit dem „Baby Elephant Walk“. Im Lied „Die Affen rasen durch den Wald“sangen die Kinder lautstark den Refrain „Wo ist die Kokosnuss, wo ist die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut“. Die Katzen waren mit „Bongo-Disco in der Coco-Bar“und grübelten, was denn mit den Tieren auf der ganzen Welt los sei. Denn in der Geschichte „Die Tiere sind los“ging es darum, dass die Tiere plötzlich nicht mehr aufzufinden waren. Selbst im Nationalpark in Afrika herrschte deswegen große Aufregung. Und, wie Franziska Finkenschnabel (Gabriela Weilguni) immer wieder zugeschaltet berichtete, blieben in Indien selbst die Schlangen nicht mehr in ihren Körben. Mit dem Lied „Schlange Kaa“versuchten die Jugendlichen, auf Trompeten die Schlangen wieder anzulocken.
Und als dann auch die geliebte Hauskatze verschwunden war, war man in großer Sorge um den Verbleib der Tiere. Da half auch weder Akkordeon noch Gitarre und „Cat Rag“. Immer wieder gab es Videoeinspielungen vom Augsburger Zoo, wo Menschen sich zu Wort meldeten. Die Gemeinde Zusmarshausen und sogar der Angler (Erwin Kastner) machten sich Sorgen, weil keine Fische mehr im Rothsee gab. Auch das Stück „Die Forelle“brachte keinen Erfolg. Die Tiere waren weg. Es wurde immer mysteriöser.
In ihrem Lied sangen als Katzen verkleidete Jugendliche „Everybody Wants to Be a Cat“und zeigten im „Duetto buffo di due gatti“schon mal die Krallen. Auf den Keyboards spielten die Jugendlichen „The Lion Sleeps Tonight“, und aus dem Musical König der Löwen sanden gen die großen Tiere „Ich will jetzt gleich König sein“.
Und plötzlich gab es Vogelgetzwitscher zu hören, und Eichhörnchen liefen auf der Bühne herum. Auf der ganzen Welt fanden sich die Tiere wieder zusammen – von Elefanten bis zu Wanzen, von Löwen bis zu Bienen. Und ganz am Ende kam noch eine Gattung dazu: der Mensch. Mit dem Lied „Ich wär so gern wie du“wurde das Rätsel der Tierwanderung gelöst und die Botes schaft verkündet: Musik verbindet. Angesichts der Freude, die den kleinen Faschingsfans ins Gesicht geschrieben stand, war der Nachmittag ein voller Erfolg.
Und auch Musikschulleiterin Johanna Groß war sichtlich erleichtert, dass alles so gut geklappt hat. „Einige Nachtschichten gingen im Vorfeld schon drauf“, meinte sie und bedankte sich „tierisch“bei allen Mitwirkenden des gesamten Lehrerkollegiums.