Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Bebauungsplan für Nordendorfs Ortskern
Gemeinderat Nordendorf stellt Bebauungsplan für Teilgebiet im alten Ortskern auf. Hindernisse für angestrebte Erweiterung des Einkaufsmarkts
Eigentlich sollten die Bauarbeiten in der Ortsmitte bald beginnen. 15 Wohnungen in zwei Gebäuden sind in Nordendorf geplant. Doch jetzt muss die Gemeinde erst noch einen Bebauungsplan aufstellen. Probleme mit den Abstandsflächen sind der Grund dafür. Näheres dazu lesen Sie auf
Mit einer Gegenstimme beschloss der Nordendorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, für das ehemalige AnwaldAnwesen im Ortszentrum einen Bebauungsplan aufzustellen. Der Bebauungsplan „Alter Ortskern/Teilgebiet B“war notwendig geworden, da die vom Investor vorgesehene Bebauung auf dem Grundstück die notwendigen Abstandsflächen nicht eingehalten hätte.
Im neuen Bebauungsplan nutzt die Gemeinde die Möglichkeit, die übliche Abstandsfläche auf das Minimum – nämlich das 0,4-fache der Gebäudehöhe – zu verkürzen. Nach einer kleinen Planungsänderung wird damit auch das Gebäude 1 die notwendigen Abstandsflächen zum Nachbarn einhalten. Im Übrigen orientieren sich die Festlegungen für das „Allgemeine Wohngebiet“an der konkreten Planung. Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück auf einer ehemaligen Hofstelle entstehen 15 Wohnungen in zwei Baukörpern. Die beiden Gebäude mit jeweils drei Vollgeschossen haben eine maximale Gesamthöhe von zwölf Metern. Zwingend notwendig ist eine Tiefgarage mit 24 Stellplätzen. Einige wenige Parkplätze werden zusätzlich oberirdisch erstellt.
Auch für die angestrebte Erweiterung des Edeka-Marktes Böttcher um einen Getränkemarkt müssten sowohl der Bebauungsplan als auch der Flächennutzungsplan geändert werden. Bei allen angesprochenen Varianten gibt es Hindernisse: bei einem Anbau nach Norden der zu geringe Abstand zur Kreisstraße, einer Erweiterung nach Westen das festgesetzte Überschwemmungsgebiet.
Noch gibt es keine konkreten Anträge, denn als erstes und größtes Hindernis gelten offenbar die Grundstücksverhandlungen.
Mit dem Beginn der Erschließungsarbeiten im Baugebiet „Schusterweg“ist frühestens im Mai/Juni zu rechnen. Zunächst muss das Gelände flächendeckend abgeschoben werden, um die notwendigen archäologischen Untersuchungen vornehmen zu können. Obwohl die Nachfrage nach Bauplätzen insgesamt groß ist, gibt es bisher für die Plätze am Bahndamm – auf denen Mehrfamilienhäuser vorgesehen sind – noch keine Interessenten. Problematisch ist, dass in den Gebäuden auf der Ostseite keine Fenster zulässig sind. Weitere Themen im Gemeinderat: ● Spielplatz Die Gemeinde möchte in der Nähe des Baugebietes „Sonniger Südwesten“einen Spielplatz errichten. Mögliche Standorte sollen nun mit dem Landratsamt abgestimmt werden. Diskutiert wurde, ob ein vorübergehend freier Platz im Baugebiet oder der neugestaltete Außenbereich vor der Schule genutzt werden könnte. Voraussichtlich wird es jedoch auf einen Bereich am Rand des Schulsportplatzes hinauslaufen, wo mit möglichst wenig Aufwand ein Spielbereich angeboten werden soll.
● Lagerhalle Im Bereich der Käserei ist eine landwirtschaftliche Lagerhalle geplant. Dazu sind Geländeauffüllungen notwendig. Obwohl das Vorhaben im festgesetzten Überschwemmungsgebiet der Schmutter liegt, wird die Zustimbei mung des Wasserwirtschaftsamtes erwartet, da auf der anderen Schmutterseite Ausgleichsflächen geschaffen werden können.
● Erweiterung Kita/Schule Da die Planungsleistungen für die Erweiterung Kindertagesstätte/Schule nun doch nicht öffentlich ausgeschrieben werden müssen, hat die Gemeinde den Auftrag an das mit der Durchführung des Verfahrens beauftragte Büro storniert. Über die Vergabe der weiteren Planungsleistungen für den Erweiterungsbau wurde in der nichtöffentlichen Sitzung entschieden. Derzeit wird die Planung mit den Förderbehörden abgestimmt. ● Schlüsselzuweisungen Bürgermeister Elmar Schöniger informierte, dass die Schlüsselzuweisungen 2018 mit 529 300 Euro um 13,4 Prozent über dem Satz vom Vorjahr liegen werden.