Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kuno Knapp prägte Wertingen
Nachruf Der Künstler und Kunsterzieher etablierte die Artothek. Nach längerer Krankheit ist der Kunstpreisträger gestorben
Wertingen Oft hat er seine Malutensilien gepackt und ist hinausgefahren ins Donauried zu den Kiesweihern, um sich von der Landschaft Anregungen zu holen. Denn, so sagte Kuno Knapp einmal, „die Natur ist der beste Lehrmeister für einen Künstler.“Seine Werke – unter anderem das Wandbild in der Grundschule – werden den Wertingern auch nach seinem Tod in Erinnerung bleiben. Kuno Knapp ist am 27. Januar in Haunstetten nach längerer Krankheit gestorben.
Für Altbürgermeister Dietrich Riesebeck war Kuno Knapp jemand, der Wertingen im Bereich Kunst jahrzehntelang geprägt hat: „Er hat großartige Arbeit geleistet“, blickt er auf die Anfänge in den 1980er Jahren zurück. Riesebeck habe den Künstler immer verehrt.
Trauer herrscht auch im Kunstkreis. Ein liebenswürdiger Mensch sei Kuno Knapp gewesen, und einer, dem ethische Fragen wichtig waren und der an die Wirkung der Kunst glaubte. Für Knapps Engagement hatte ihn Bürgermeister Willy Lehmeier vor zehn Jahren mit der Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet. Wie etwa für die Kunst-im-SchlossAusstellungen, die Künstlerstammtische, die Gründung der Städtischen Sammlung, die Ausschreibung von Stipendien sowie die Einrichtung einer Artothek mit über 200 Kunstwerken. Für eine Kleinstadt mit 9000 Einwohnern dürfte sie wohl einzigartig sein in Deutschland.
Er betreute viele Jahre die Städtische Galerie. 1989 erhielt er den Kunstpreis des Landkreises Dillingen. Kuno Knapp, 1943 in Bad Mergentheim geboren, arbeitete zunächst als Dekorationsmaler und später als Bühnenbildner bei Film und Fernsehen. Von 1979 bis 2008 unterrichtete Knapp in der Realschule in Wertingen. Er hat Werke geschaffen, die die Stadt prägen: In Skulpturen, Wandmalereien und Projekten (zum Beispiel auf dem Friedhof Wertingen oder in der Mehrzweckhalle Binswangen).
Kuno Knapp hinterlässt seine Frau Mechthild, drei Söhne und vier Enkelkinder. Die Urnenbeisetzung findet am Samstag, 17. Februar, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Wertingen statt.