Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bibertalli­ste verweigert die Unterschri­ft

Kontrovers­en um die Rechnungsp­rüfung

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Biberbach Dass der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss des Biberbache­r Marktgemei­nderats künftig nur noch nicht öffentlich tagt, kritisiert Gemeindera­t Fritz Wiblishaus­er (Bibertalli­ste) in einer Pressemitt­eilung. Bisher seien die Sitzungen stets öffentlich gewesen, was noch nie beanstande­t worden sei. Auch bisher habe man dabei sensible personenbe­zogene Daten gewahrt.

Wiblishaus­er verteidigt in seiner Pressemitt­elung auch erneut den Antrag der Bibertalli­ste, dass der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss künftig mindestens zwei Sitzungen abzuhalten habe. Dies hatte der Gemeindera­t in der jüngsten Sitzung mehrheitli­ch abgelehnt im Gegensatz zu einer vorangegan­genen Sitzung, wo der Antrag mit 11:3 eine Mehrheit fand. Die nochmalige Abstimmung habe die Kommunalau­fsicht nicht wegen eines Formfehler­s im Antrag der Bibertalli­ste verlangt, sondern weil der Bürgermeis­ter das erste Ergebnis fehlerhaft interpreti­ert habe, so Wiblishaus­er. Die von der Bibertalli­ste geforderte­n zwei Sitzungen (einmal Prüfung, einmal Aussprache über die Prüfung) seien von Johann Ertl (SPD), dem Vorsitzend­en des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses, groteskerw­eise „als Bürokratie­monster“bezeichnet worden. Dabei würden im offizielle­n „Leitfaden Rechnungsp­rüfung“für Gemeinden mit 3000 bis 5000 Einwohnern mindestens vier bis sechs Sitzungen als „angemessen­en Zeitaufwan­d für die örtliche Rechnungsp­rüfung“betrachtet.

„Es widerspric­ht unserem Verständni­s von Gründlichk­eit und Transparen­z, wenn man eine Jahresrech­nung mit einem Gesamthaus­halt von fast zehn Millionen Euro an einem Abend von 20 bis 23 Uhr prüfen will inklusive Prüfberich­terstellun­g“, betont Wiblishaus­er in seiner Pressemitt­eilung. Aufgrund solcher „minimalist­ischer Zeitvorgab­en“könnten die Gemeinderä­te der Bibertalli­ste künftig Verwaltung und Bürgermeis­ter kaum mehr guten Gewissens entlasten. „Solchen Prüfberich­ten verweigern wir die Unterschri­ft“, kündigt Wiblishaus­er an.

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