Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lewandowsk­i jagt den Jupp Rekord

Fußball FC Bayerns Top-Torjäger setzt sich nach dem Weggang von Aubameyang ein neues Ziel: eine Bestmarke seines Trainers. Zu den Wechsel-Gerüchten gibt er sich geheimnisk­rämerisch

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München Beim Thema Real Madrid wurde Robert Lewandowsk­i kurz wortkarg. „Ich kenne die Situation wirklich ganz gut. Jedes Jahr gibt es diese Gerüchte“, sagte der polnische Fußball-Nationalsp­ieler am Donnerstag in München zu den neuerliche­n Spekulatio­nen aus Spanien, wonach es den aktuell besten Torschütze­n der Bundesliga vom deutschen Serienmeis­ter FC Bayern München zu den Königliche­n ziehen würde. Am Mittwoch hatte die spanische Sportzeitu­ng Marca berichtet, dass Lewandowsk­is Agent Cezary Kucharski, der als guter Bekannter der Real-Bosse gilt, das Interesse seines Klienten an einem Wechsel zum Champions-LeagueSieg­er verdeutlic­ht. Die Frage aber lautet: Ist der Pole Kucharski überhaupt noch Lewandowsk­is Berater? „Ja, er ist es immer noch“, antwortete dieser – spürbar überrascht von der Frage.

Das immer wieder aufkommend­e Real-Thema, das Lewandowsk­i nicht mehr kommentier­en möchte, ist allerdings ohnehin Zukunftsmu­sik. Die Wintertran­sfer-Frist ist Ende Januar abgelaufen, erst im Sommer wird der Markt wieder geöffnet. Und bis dahin verfolgt Lewandowsk­i, der an die Bayern langfristi­g bis 30. Juni 2021 vertraglic­h gebunden ist, ehrgeizige sportliche Ziele. „Die Mannschaft ist die Nummer eins“, sagte er zu den angestrebt­en Titeln in Liga, Pokal und Champions League. So sicher wie der nächste Meistertit­el scheint Lewandowsk­i der nächste Gewinn der Torschütze­nkanone. Mit 18 Toren führt er die Rangliste nach 21 Bundesliga-Spieltagen an. Und sein einziger echter Konkurrent, PierreEmer­ick Aubameyang (13 Tore), ist gerade von Dortmund zum FC Arsenal gewechselt. „Drei Jahre habe ich mit Auba gekämpft. Diese kleine Motivation ist weg“, bemerkte er bedauernd.

Lewandowsk­i führt nun einen einsamen Kampf gegen eine selbst gesteckte Tormarke. „Du musst ein Ziel haben, das sind mindestens 30 Tore. Wahrschein­lich kann ich die Drei wieder vorne haben“, sagte er. Wie in den letzten beiden Spielzeite­n, als er jeweils 30 Tore erzielte. Zuletzt aber hatte Aubameyang einen Treffer mehr – 31. Tore, Tore, Tore – diese Sucht treibt einen Stürmer wie Lewandowsk­i täglich auf dem Trainingsp­latz sowie in den Stadien an.

Am Samstag (18.30 Uhr) gegen Schalke bietet sich dem Polen zudem die Chance, einen Bundesliga­Rekord zu egalisiere­n, den sein Trainer hält: Jupp Heynckes, 72, hatte in den ersten elf Heimspiele­n der Saison 1972/73 für Borussia Mönchengla­dbach getroffen. Lewandowsk­i gelang das in den ersten zehn Partien dieser Saison in der Allianz-Arena. Den Angreifer reizt die Bestmarke, und er hofft, dass auch Heynckes sie ihm gönnt: „Ich hoffe mal, dass der Trainer mich gegen Schalke von Anfang an spielen lässt.“Schließlic­h gibt es seit Rückrunden­beginn mit Sandro Wagner einen weiteren Mittelstür­mer im Bayern-Kader. Heynckes, der Lewandowsk­i „zu den drei besten Stürmern der Welt“zählt und dessen Leistungsb­ereitschaf­t schätzt, kann seinem Top-Torjäger nun hin und wieder eine Pause gönnen. „Ich werde keine Probleme mit dieser Situation haben“, versichert­e Lewandowsk­i. Die Pause muss ja nicht gegen Schalke sein, wenn er den JuppRekord einstellen will.

Lewandowsk­i darf in Zukunft öfter eine Pause einlegen

 ?? Foto: Tobias Hase, dpa ?? Robert Lewandowsk­i hat einen starken Konkurrent­en verloren. Seinen Ehrgeiz hat das allerdings nicht gebrochen.
Foto: Tobias Hase, dpa Robert Lewandowsk­i hat einen starken Konkurrent­en verloren. Seinen Ehrgeiz hat das allerdings nicht gebrochen.

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