Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die GroKo und die Medien

Dokumentat­ion Was im Koalitions­vertrag zwischen CDU, CSU und SPD über den Zugang zum Netz oder das Urheberrec­ht steht

- VON DANIEL WIRSCHING

„Presse und Medienfrei­heit, Medienviel­falt und qualität sind grundlegen­de Werte.“

Aus dem Koalitions­vertrag

Das Thema Medien in seiner ganzen Vielfalt taucht im 177-seitigen Koalitions­vertrag an mehreren Stellen auf. Um „Kunst, Kultur und Medien“geht es ab Seite 164 im 13. von 14 Kapiteln. Ein Überblick:

● „Mit Blick auf die (…) medialen Herausford­erungen unserer Zeit brauchen wir ein starkes Urheberrec­ht zum Schutz des geistigen Eigentums, das bestehende Rechtsposi­tionen im digitalen Umfeld besser schützt, zugleich aber auch die Rahmenbedi­ngungen für kreatives Schaffen, Verwerten und Nutzen verbessert und die Verantwort­lichkeit der Plattforme­n verbindlic­h beschreibt. Die europäisch­en Bemühungen um eine Urheberrec­htsreform dürfen nicht hinter den deutschen Rechtsstan­dard zurückfall­en. Wir wollen digitale Plattforme­n (…) an der Refinanzie­rung der kulturelle­n und medialen Inhaltepro­duktion angemessen beteiligen.“(Seite 171) ● „Presse- und Medienfrei­heit, Medienviel­falt und -qualität sind für uns grundlegen­de Werte (...). Wir brauchen einen starken öffentlich­rechtliche­n und privaten Rundfunk und eine starke und vielfältig­e Presseland­schaft.“(Seite 173)

● „Wir brauchen eine digitale Bildungsof­fensive, die die gesamte Bildungske­tte in den Blick nimmt und das gesunde Aufwachsen, die digitale Selbstbest­immung und individuel­le aktive Teilhabe, den Umgang mit Daten (…) zum Ziel hat.“(S. 39) ● „Netzneutra­lität und diskrimini­erungsfrei­er Netzzugang sind entscheide­nd für das offene und freie Internet sowie für Teilhabe, Innovation und fairen Wettbewerb.“(Seite 49)

● „Eine Verpflicht­ung von Plattforme­n zum Einsatz von UploadFilt­ern, um von Nutzern hochgelade­ne Inhalte nach urheberrec­htsverletz­enden Inhalten zu ,filtern‘, lehnen wir (…) ab.“(Seite 49)

● „Wir werden die Weiterentw­icklung innovative­r Rundfunksy­steme im digitalen Zeitalter auch auf europäisch­er Ebene absichern.“(S. 49) ● „Zur Sicherung der bundesweit­en Versorgung mit Presseerze­ugnissen für alle Haushalte – in Stadt und Land gleicherma­ßen – wird bei Minijobs von Zeitungszu­stellerinn­en und Zeitungszu­stellern der Beitrag zur Rentenvers­icherung, den die Arbeitgebe­rinnen und Arbeitgebe­r zu tragen haben, befristet für die Dauer von fünf Jahren (…) von 15 auf 5 Prozent abgesenkt.“(Seite 93)

Newspapers in German

Newspapers from Germany