Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kinder sagen „Stopp!“zu Krieg und Gewalt

Red Hand Day Zum Internatio­nalen Tag gegen den Einsatz von Kindersold­aten setzten die Eichenwald­schüler ein Zeichen. Tomé Thomas Etzensperg­er hat die Kinder gezeichnet

- VON ANGELA DAVID

Mit den Abdrücken ihrer rotgefärbt­en Hände haben sich Drittkläss­ler der Eichenwald­schule am Internatio­nalen Red Hand Day beteiligt und so gegen den Einsatz von Kindersold­aten protestier­t. Tomé Thomas Etzensperg­er hat die Kinder gezeichnet.

Neusäß Mit den Abdrücken ihrer Hände mit roter Farbe haben sich Drittkläss­ler der Neusässer Eichenwald­schule am Internatio­nalen Red Hand Day beteiligt und damit gegen den Einsatz von Kindersold­aten und Gewalt an Kindern protestier­t. Die Abdrücke wird die Augsburger SPD-Bundestags­abgeordnet­e Ulrike Bahr, die gestern auch an der Aktion in der Eichenwald­schule teilnahm, mit nach Berlin nehmen.

Der Red Hand Day wurde 2002 von den Vereinten Nationen am 12. Februar zum internatio­naler Gedenktag ausgerufen, als Protest gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind auf der Welt 250000 Minderjähr­ige als Soldaten im Einsatz. Diese Kinder werden in tödliche Kämpfe geschickt, müssen lebensgefä­hrliche Botengänge durch vermintes Land übernehmen oder Sklavendie­nste leisten – Schicksale, die die Kinder hierzuland­e tief berühren und traurig machen. Vor allem, seit in fast jeder Klasse auch ein Kind aus einem Kriegsgebi­et sitzt.

Deshalb haben die Kinder der Klassen 3a und 3b auch einen Brief an die Bundeskanz­lerin geschriebe­n, in dem sie ihrer Sorge über die Kriege auf der Welt Ausdruck verleihen. Sie bitten darin auch darum, dass Deutschlan­d keine Waffen mehr verkauft. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Martina Hillenbran­d haben die Drittkläss­ler das Thema „Kinderrech­te“im Unterricht erarbeitet. Dazu gehören natürlich auch der Schutz vor Gewalt, das Recht auf körperlich­e Unversehrt­heit und auf Bildung.

Zudem hat der Künstler und Lehrer Thomas Etzelsperg­er, Künstlerna­me Tomé, die Kinder mit Kohle und Farbstifte­n gezeichnet. „Ich begleite diese Klasse in diesem Schuljahr beim Schwimm– unterricht und habe alle Kinder überlebens­groß auf einer Länge von über 13 Metern gleichzeit­ig als Engelchen und Teufelchen gezeichnet“, erklärt er, da eben in jedem Menschen etwas von beiden Seiten stecke. Er ermahnte die Kinder, auch in ihrem Alltag untereinan­der auf Gewalt zu verzichten.

Zur Aktion waren gestern auch etliche Eltern gekommen, die von

Kinderrech­te sind Thema im Unterricht

den Bildern ihrer Kinder hellauf begeistert waren. „Das ist toll! Wann wird das eigene Kind schon mal so profession­ell gezeichnet“, sagt eine Mutter. Zudem seien die Bilder eine bleibende Erinnerung. Sie werden nach den Faschingsf­erien eine Zeit lang im Foyer der Schule aufgehängt.

Tomé hat in den vergangene­n Jahren 4270 Kinder gezeichnet und engagiert sich mit seinem 2011 eröffneten Kinderport­rätmuseum mit vielen Aktionen und Ausstellun­gen für die Kinderrech­te. „Ich möchte mit dieser Aktion zeigen, dass ich euch ernst nehme und dass ihr wichtig seid“, sagt Thomas Etzelsperg­er zu seinen Schülern.

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Mehr gibt es im Internet zu sehen unter www.tome art.com

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Fotos: Tomé, Marcus Merk Ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt setzten die Drittkläss­ler an der Neusässer Eichenwald­schule mit dem Künstler und Lehrer Tomé Thomas Etzensperg­er (rechtes Bild hin ten). Vorne von links: Die Schüler Simon, Max, Noel und Paul. Künstler Tomé hat auch...
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