Augsburger Allgemeine (Land Nord)

An der Schmutter wird es kahl aussehen

Natur Bei Eisenbrech­tshofen wurden große Bäume gefällt. Das gefällt nicht allen

-

Des einen Freud, des anderen Leid. So dürfte die aktuelle Fällaktion des Wasserwirt­schaftsamt­es an der Schmutter bei Eisenbrech­tshofen am einfachste­n beschriebe­n sein. Baumfreund­e sind erbost über den Kahlschlag am Wasser. Flussmeist­er Andreas Wittkopf bittet aber auch um Verständni­s.

Eisenbrech­tshofen Des einen Freud, des anderen Leid. So dürfte die aktuelle Fällaktion des Wasserwirt­schaftsamt­es Donauwörth an der Schmutter bei Eisenbrech­tshofen am einfachste­n beschriebe­n sein. Baumfreund­e sind erbost über den Kahlschlag am Wasser, dem neben Weiden und Pappeln auch große Buchen, Eschen und Linden zum Opfer fallen. Flussmeist­er Andreas Wittkopf versteht die Sorgen, bittet aber auch um Verständni­s für umfangreic­he Eingriffe, die in großen Zeitabstän­den nötig sind.

Die Großpflanz­en waren einmal Hecken, die für die Natur um einiges wertvoller seien als hohe Bäume, erklärte Wittkopf auf Nachfrage. Dort finden Kleintiere Unterschlu­pf, und das Gewässer wird nicht so stark beschattet. „Innerhalb von zwei Jahren werden dort, wo die Bäume gefällt wurden, durch Anflug neue Hecken wachsen.“

Wittkopf ist für 335 Kilometer Gewässeruf­er zuständig und verantwort­lich für die Sicherheit auf den Wegen am Wasser. Er muss die Anliegen vieler unter einen Hut bringen. Spaziergän­ger wünschen sich beschattet­e Wege, Landwirte möchten ohne Probleme zu ihren Feldern fahren, und bei einem Sturm sollte kein Baum auf wichtige Versorgung­sleitungen fallen. Bei Hochwasser dürfen sich keine Stämme unter Brücken verkeilen, Dämme müssen halten. Deshalb muss die Standfesti­gkeit des Bewuchses sichergest­ellt sein. Was bei vom Biber unterhöhlt­en Ufern keine einfache Aufgabe ist. „Wir investiere­n aber gar nicht so selten auch viel Geld dafür, dass schöne alte Bäume profession­ell geschnitte­n und so erhalten werden können“, verteidigt er sich gegen den Vorwurf, es werde rücksichts­los abgeholzt. An der Schmutter bei Eisenbrech­tshofen wurde für das Fällen der hohen Bäume großes Gerät aufgefahre­n. „Das ist teuer, und deshalb können wir nicht in diesem Jahr einen Teil der Bäume und im nächsten oder übernächst­en Jahr den Rest herausnehm­en“, so Wittkopf. Es wird kurze Zeit kahl aussehen, aber die Natur werde die Lücken sehr schnell mit neuen Pflanzen füllen. Und an diesem Abschnitt der Schmutter wird so schnell keine Motorsäge mehr in seinem Auftrag zu hören sein, versichert­e der Flussmeist­er.

Für hohe Bäume großes Gerät aufgefahre­n

 ?? Foto: Sonja Diller ?? An der Schmutter bei Eisenbrech­tshofen wurden neben Weiden und Pappeln auch große Buchen, Eschen und Linden gefällt.
Foto: Sonja Diller An der Schmutter bei Eisenbrech­tshofen wurden neben Weiden und Pappeln auch große Buchen, Eschen und Linden gefällt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany