Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lebenslang­e Haft nach Messeratta­cke

Muslim hatte konvertier­te Frau erstochen

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Traunstein Das Landgerich­t Traunstein hat einen Mann muslimisch­en Glaubens wegen Mordes an einer zum Christentu­m übergetret­enen Muslima zu lebenslang­er Haft verurteilt. Der Mann hatte die 38 Jahre alte Frau im April 2017 an einem Supermarkt in Prien am Chiemsee vor den Augen ihrer beiden fünf und elf Jahre alten Söhne erstochen. Täter und Opfer stammen aus Afghanista­n und kannten sich flüchtig.

Das Gericht stellte am Freitag zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlas­sung nach 15 Jahren rechtlich möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlo­ssen. Da der Mann jedoch ausreisepf­lichtig war, wird er voraussich­tlich nach Verbüßung einer jahrelange­n Haft nach Afghanista­n abgeschobe­n werden. Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag der Anklagebeh­örde. Diese hatte dem 30-Jährigen vorgeworfe­n, er habe die Frau wegen ihrer Religionsz­ugehörigke­it getötet. Verteidige­r Harald Baumgärtl hatte hingegen beantragt, auf die besondere Schwere der Schuld zu verzichten. Er begründete dies unter anderem mit der „ganz außergewöh­nlichen Lebenssitu­ation“des Angeklagte­n. Der abgelehnte Asylbewerb­er sei von klein auf mit Gewalt, Blut und Tod konfrontie­rt gewesen. In seinem Schlusswor­t hatte sich der Angeklagte bei den Hinterblie­benen entschuldi­gt.

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