Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sorge um das Mozarthaus
Streit Es gibt wieder Ärger mit dem Nachbarn. Wie wirkt sich dies auf die Sanierung aus?
Die Stadt Augsburg will das Mozarthaus in der Frauentorstraße aufmöbeln. Mit einer Investition von 564 000 Euro ist zu rechnen, damit das Haus rechtzeitig zum Jubiläumsjahr (2019) in neuem Glanz erstrahlt. Im Mozarthaus ist ein Museum, das an Leopold Mozart erinnert. Der Vater des berühmten Komponisten Wolfgang Amadé Mozart wurde im Jahr 1719 in Augsburg geboren. 2019 steht somit der 300. Geburtstag von Leopold Mozart an. Augsburg plant eine neue Dauerausstellung. Im Mai 2019 soll das neu gestaltete Mozarthaus, das sich wegen seines historischen Farbtons („Augsburger Ochsenblut“) aus der Häuserzeile hervorhebt, eröffnen.
So hieß es zuletzt im Kulturausschuss, als die Pläne vorgestellt wurden. Jetzt gibt es Ungemach. Nicht zum ersten Mal. Die Stadt hat Ärger mit dem Eigentümer eines Nachbarhauses. Das sogenannte „Hohe Meer“wird seit Jahren schon saniert. In der Sitzung des Bauausschusses gab es eine Nachfrage: „Ist es zutreffend, dass es im Mozarthaus schon wieder einen Wasserschaden gibt?“, hakte Stadtrat Volker Schafitel (Freie Wähler) nach. Die Antwort von Günter Billenstein, Leiter des städtischen Hochbauamtes, klang wenig beruhigend. Es sei erst einmal so, dass der Nachbar ein Gerüst auf das Dach gesetzt habe. Dies sei ohne Rücksprache mit der Stadt geschehen. Das Gerüst sitze teils auf dem Mozarthaus. Im Übrigen seien mittlerweile von städtischen Mitarbeitern Schäden an der nördlichen Wand des Mozarthauses festgestellt worden. Das Bauordnungsamt sei informiert.
Es ist, so klang im Bauausschuss durch, damit zu rechnen, dass gegen den Nachbarn ein Bußgeld verhängt wird. Über das Ausmaß der Schäden und deren mögliche Folgen für die weitere Sanierung des Mozarthauses liegen derzeit allerdings noch keine genauen Angaben vor. Mit dem Nachbarn hatte es bereits in der Vergangenheit einen Rechtsstreit gegeben, den die Stadt damals gewann.
Das Mozarthaus war im Jahr 2015 ein halbes Jahr geschlossen gewesen. Dies lag damals ebenfalls an einem Wasserschaden. Bei der Sanierung des Nachbarhauses hatte es Probleme gegeben. Die Stadt hatte gegen den Eigentümer geklagt. Im Zivilprozess gab das Augsburger Landgericht der Klage statt. Das Unternehmen musste demnach knapp 24000 Euro an die Stadt und rund 10600 Euro an die Regio Augsburg Tourismus zahlen. Die Regio betreibt das Museum.