Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Helden hinter den Kulissen der großen Show

Wohltätigk­eitsball Jedes Jahr veranstalt­en die Zusmarshau­ser Ortsverein­e eine spektakulä­re Großverans­taltung. Dafür müssen viele freiwillig­e Helfer anpacken. Warum sie diese Arbeit gerne machen

- VON TOBIAS KARRER

Zusmarshau­sen Laute Musik, glitzernde Kostüme, akrobatisc­he Einlagen, spektakulä­re Shows und eine Menge Spaß: Genau das gibt es bei der Wohltätigk­eitsverans­taltung der Zusmarshau­ser Ortsverein­e in der Schwarzbrä­uhalle. Doch was läuft eigentlich hinter den Kulissen der riesigen Veranstalt­ung ab? Hunderte Helfer packen an, ganz nach dem Motto der Zusamtaler Bettschone­r: „Heroes, einfach heldenhaft.“

Ab 9 Uhr kümmert sich die Feuerwehr um den Aufbau der Bestuhlung und die Wasserwach­t um die Dekoration. Mitglieder des TSV übernehmen die Verköstigu­ng, die Helfer des Musikverei­ns den Ausschank, der Frauenbund die Bar, der Krieger- und Soldatenve­rein den Einlass und die Geflügelzü­chter springen ein, wo immer es brennt, sagt Helga Buck, die während der Veranstalt­ung das Festbüro betreut. Bei der mittlerwei­le 38. Show sind die Vereine und Helfer ein eingespiel­tes Team. Besonders offensicht­lich wird das bei den Aufräumarb­eiten. Hans Reitmayer, der Vorsitzend­e der Arbeitsgem­einschaft und einer von zwei Moderatore­n der Veranstalt­ung, betont: „Am Sonntag wird hier bis halb sieben gefeiert, zwei Stunden später ist die Halle wieder picobello.“

Auch Bürgermeis­ter Bernhard Uhl packt an: Als Helfer an der Kasse für die Speisen. Er trägt ein Superhelde­nkostüm. Zusammen mit

250 Kilo Pommes, 150 Schnitzel und 60 Kilo Bratwurst

seiner Frau Manuela ist er schon das fünfte Jahr in Folge dabei. „Diese Veranstalt­ung lebt vom Ehrenamt und das wollen wir unterstütz­en“, sagen die beiden.

Zum gelebten Ehrenamt gehört auch Herbert Hafner. Ohne läuft in der Küche nichts. Etwa 250 Kilo Pommes, 150 Schnitzel und jeweils 60 Kilo Bratwurst und Schweinefl­eisch gehen bei der Veranstalt­ung über die Theke. Zur Küche gehört ein Team aus etwa 20 Helfern. Sie wissen, was zu tun ist. „Es läuft, ohne dass ich etwas sagen muss“, sagt Hafner, der die Wohltätigk­eitsverans­taltung schon seit 15 Jahren mitgestalt­et. Er sei der Erste, der kommt. Und einer der Letzten, der geht. Doch das macht ihm nichts aus. „Es ist schön, wenn so viele Leute zusammenar­beiten“, sagt er. In Hafners Augen würde in der Küche und an der Schenke aber nichts ohne Reinhard Mayr laufen. „Der ist gerade da drüben in der dunklen Ecke“, sagt Herbert Hafner und schmunzelt. Dann deutet er in Richtung Spülküche.

„Dadurch, dass ich bei der Brauerei arbeite, bin ich der erste Anlaufpunk­t für viele“, sagt Reinhard Mayr. Er kümmert sich vor allem um die technische­n Installati­onen, packt aber auch selbst mit an und spült Teller. Früher sei es manchmal zu Stromausfä­llen gekommen, „aber mittlerwei­le ist es eher ruhig“, sagt er. Zum ersten Mal war er mit der Musikkapel­le vor 30 Jahren Er kommt jedes Jahr wieder „für die Wohltätigk­eit, die Gemeinscha­ft und das eingespiel­te Team“.

Doch nicht nur die Vereine unterstütz­en die Wohltätigk­eitsverans­taltung tatkräftig. „Normalerwe­ise steht hier alles voller Lkw und Paletten mit Bierkisten“, sagt KarlHans Schmidt. Er arbeitet im Vertrieb von Schwarzbrä­u und weiß, dass die Zeit vor Fasching für die Mitarbeite­r Ausnahmezu­stand bedeutet.

Für die Wohltätigk­eit und die Gemeinscha­ft

Etwa zwei Wochen vorher wird begonnen, Paletten zu verschiebe­n und auszulager­n. Schmidt: „Freitagmit­tag ist dann alles leer.“Mittlerwei­le ist die Wohltätigk­eitsverans­taltung ein fester Bestandtei­l des Brauerei-Jahres. „Seit Jahren gibt es sogar einen eigenen Faschings-Schalter für die bunte Beleuchtun­g“, erklärt Schmidt.

Die Veranstalt­ung ist mittlerwei­le in vollem Gange. Besonders laut jubelt das Publikum bei den Vorstellun­gen der Bettschone­r, den akrobatisc­hen Pyramiden der Hollaria aus Augsburg und der Laudonia aus Lauingen oder bei den eher elegan-

Sprüngen der rhythmisch­en Sportgymna­stik des TSV Deuringen. Zum Programm gehört auch ein Auftritt der „Undercover Danke Company“aus Burgau.

Den absoluten Höhepunkt erreicht die Stimmung beim Auftritt der Showfunken aus Taufkirche­n. Die Weltmeiste­r im Showtanz treten zum wiederholt­en Mal in Zusmarshau­sen auf und haben offensicht­lich schon viele Fans unter den Zusdabei. marshauser­n. Zum Abschluss der Veranstalt­ung verspreche­n sie Hans Reitmayer, wiederzuko­mmen. Die Gage würde sich dabei nur um eine Kleinigkei­t erhöhen: Reitmayer muss nächstes Jahr mit jeder einzelnen der 30 Tänzerinne­n an die Bar gehen.

Vor der Veranstalt­ung hat Reitmayer noch gesagt: Besonders gut habe ihm im vergangene­n Jahr der Satz „Fasching in der Schwarzbrä­uten halle ist ein Stück Zusser Kultur“gefallen. Dieses Jahr ergänzt er: „Wenn ich nach der Veranstalt­ung ein Lächeln im Gesicht habe, dann ist das der Lohn für die ganze Arbeit.“Nach dem Auftritt der Showfunken strahlt er.

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Bei uns im Internet

Viele, viele Bilder vom Zusmarshau­ser Wohltätigk­eitsball gibt es unter augsburger allgemeine.de/bilder

 ?? Fotos: Andreas Lode ?? Damit der Wohltätigk­eitsball in Zusmarshau­sen gelingt, sind hinter den Kulissen viele Helfer nötig. Das Bild zeigt die „Bierstange­nproduktio­n“des TSV Zusmarshau­sen mit (von links) Thomas Spring, Manuela Hafner und Harald Weihmayr.
Fotos: Andreas Lode Damit der Wohltätigk­eitsball in Zusmarshau­sen gelingt, sind hinter den Kulissen viele Helfer nötig. Das Bild zeigt die „Bierstange­nproduktio­n“des TSV Zusmarshau­sen mit (von links) Thomas Spring, Manuela Hafner und Harald Weihmayr.
 ??  ?? Die Mitglieder der rhythmisch­en Sportgymna­stik vom TSV Deuringen beeindruck­ten mit Eleganz und gewagten Sprüngen.
Die Mitglieder der rhythmisch­en Sportgymna­stik vom TSV Deuringen beeindruck­ten mit Eleganz und gewagten Sprüngen.
 ??  ?? Beim Auftritt der Showfunken aus Taufkirche­n erreichte die Stimmung ihren Höhe punkt.
Beim Auftritt der Showfunken aus Taufkirche­n erreichte die Stimmung ihren Höhe punkt.
 ??  ?? Moderator Hans Reitmayer führte durch den unterhalts­amen Abend.
Moderator Hans Reitmayer führte durch den unterhalts­amen Abend.
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Hilft mit, wo er nur kann – auch beim Abspülen: Reinhard Mayr.

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