Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum ein Silo Probleme macht
Gemeinderat In Neukirchen entstehen 21 Bauplätze. Doch nicht alle können genutzt werden
Thierhaupten Die Planungen für das Neukirchener Baugebiet nehmen Form an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Thierhaupten stellte Planer Walter Herb die Änderungen aus der ersten Auslegungsrunde vor. Bereits im Oktober beschäftigte sich der Rat mit der geplanten Erweiterung des Kirschenwegs am östlichen Ortsrand.
Vor allem hinsichtlich der Straßenführung wurde nachgebessert. Aber nun bereitet ein benachbartes Fahrsilo der Gemeinde Schwierigkeiten.
Der neue Entwurf sieht vor, dass das Baugebiet sowohl über den Kirschenweg als auch über den Brunnenweg angefahren werden kann. Damit wurde vor allem der Wunsch der Neukirchener Bürger erfüllt. Der Vorteil sei, dass das Ortszentrum mit Kirche, Bushaltestelle und Kindergarten über den Kirschenweg sicherer und schneller erreicht werden könne, sagte Bürgermeister Toni Brugger. Durch diese Änderung ergibt sich für die Siedlung eine ringförmige Straßenführung. Außerdem ist geplant, dass der Brunnenweg entlang des Neubaugebiets ausgebaut wird. Vor allem die Landwirte waren besorgt, dass die Fahrbahn im Brunnenweg zu eng werde und sie diese künftig nicht mehr mit ihren Fahrzeugen passieren können. Der überarbeitete Plan sehe aber stellenweise eine Straßenbreite von bis zu acht Metern vor und sei damit deutlich breiter als die derzeitige Straße, so Brugger. Und auch hinsichtlich der geplanten Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern angrenzend zu landwirtschaftlichen Flächen hatten die Landwirte ihre Bedenken. Für den nachgebesserten Entwurf wurden die Sorgen geprüft und die Anpflanzung reduziert.
Auf dem Gebiet sollen 21 Bauplätze erschlossen werden. Neben klassischen Einfamilienhäusern dürfen dort auch Mehrfamilienhäuser und Doppelhäuser errichtet werden.
Und auch hinsichtlich der Dachform will die Gemeinde tolerant sein: Neben den klassischen Satteldächern sind auch Walm- und Pultdächer erlaubt. Dies gilt aber nicht für jeden Platz. Die gesamte Siedlung werde in Zonen eingeteilt, die die Dachgestaltung vorschreiben, sagte Brugger.
Eine unerwartete Hürde seien die beiden Fahrsilos in unmittelbarer Nachbarschaft zum Baugebiet, erklärte Bürgermeister Brugger. Denn der Gesetzgeber schreibt vor, dass zwischen Silo und Wohnbebauung ein Mindestabstand von 50 Metern liegen muss. Das hat zur Folge, dass nicht alle Plätze genutzt werden können. Das auf der Südseite gelegene Silo werde zwar demnächst stillgelegt, aber das Silo auf der Nordseite sei noch in Betrieb. Und werde es auch künftig bleiben, sagte Brugger. Bereits mehrfach habe er mit dem Besitzer, der das Silo verpachtet hat, gesprochen. Bisher habe man aber noch kein Ergebnis erzielt.
„Wir können niemanden zwingen, seinen Besitz aufzugeben“, sagte Brugger. Solange das Silo in Betrieb ist, können voraussichtlich zwei Plätze mit jeweils rund 600 Quadratmetern nicht bebaut werden. Einstimmig schickte der Marktgemeinderat den Entwurf in die zweite Auslegungsrunde.