Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Grüne Oasen in der Winterland­schaft

Fußball Die Kunstrasen­plätze in Gersthofen, Neusäß oder Batzenhofe­n sind so stark frequentie­rt wie noch nie. Das zahlt sich für die Vereine nicht nur sportlich aus

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Landkreis Die Fußballer stecken mitten in den Vorbereitu­ngen auf die Frühjahrsr­unde – doch die Rückkehr von General Winter lässt einen Spiel- und Trainingsb­etrieb auf grünem Rasen nicht zu. Folglich sind die Kunstrasen­plätze der Region überaus begehrt und fast rund um die Uhr ausgebucht. „Bei uns sind am Wochenende beide Plätze von 9 bis 19 Uhr durchgehen­d belegt“, sagt Herbert Holler. Der ehemalige sportliche Leiter des TSV Gersthofen kümmert sich noch immer um die Vergabe der Kunstrasen­plätze in der Abenstein-Arena. „Und das wird auch noch die nächsten drei Wochen so weitergehe­n.“

Die Vereine gehen bei der Planung für Testspiele während der Wintervorb­ereitung immer mehr auf Nummer sicher und mieten sich einen Kunstrasen­platz. Das Risiko, ein Vorbereitu­ngsspiel auf Naturrasen auszutrage­n, ist vor allem im Februar viel zu groß.

Nicht anders sieht es in Batzenhofe­n, im Neusässer Lohwaldsta­dion oder beim TSV Firnhabera­u aus, wo es ebenfalls künstliche­s Grün zu mieten gibt. „Von mir aus kann das Wetter noch ein paar Wochen so bleiben“, sagt Jürgen Kamissek, der Abteilungs­leiter des CSC Batzenhofe­n-Hirblingen, der sich um die Vergabe des Platzes im Gersthofer Ortsteil kümmert. Schließlic­h handelt sich für die glückliche­n Besitzer um eine gute Einnahmequ­elle. Die Preise liegen zwischen 210 und 150 Euro für zwei Stunden. „In der Regel teilen sich die beteiligte­n Mannschaft­en die Kosten“, weiß Herbert Holler, der am heutigen um 11 Uhr den Regionalli­gisten FV Illertisse­n begrüßen kann, der ein Testspiel gegen den Bayernligi­sten TSV Schwabmünc­hen austrägt. Manche Vereine wie zum Beispiel der TSV Nördlingen oder ein Klub aus der Schweiz halten in Gersthofen sogar Trainingsl­ager ab. „Die Bedingunge­n sind hervorrage­nd“, sagt Holler. Deshalb wurden sogar schon Junioren-Länderspie­le in der Arena ausgetrage­n.

Seit dem Spätherbst 2015 ist auch Wertingen um eine Attraktion reicher geworden. Die Eröffnung des Kunstrasen­platzes auf dem Judenberg lockt zahlreiche FußballMan­nschaften auf die einzige Anlage dieser Art im Landkreis Dillingen. Christoph Krebs, Fußball-Abteilungs­leiter des TSV Wertingen und zugleich Mitarbeite­r der Stadt Wertingen, ist aufgrund seiner Doppelfunk­tion zuständig für Koordinati­on bei der Terminverg­abe.

Da werden dann auch größere Anreiseweg­e gerne in Kauf genommen. So wie es am vergangene­n Samstag zum Beispiel die SpVgg Wiesenbach (Landkreis Günzburg) getan hat. Die Kicker aus der Kreisklass­e West I mussten knapp 70 Kilometer zurücklege­n, um das Spiel gegen den SSV Neumünster (Kreisklass­e West II) zu bestreiten. Danach ging es die gleiche Strecke wieder nach Hause. Für den Aufwand wurden die Wiesenbach­er mit einem 9:1-Sieg belohnt.

In Wertingen kümmern sich Stadt und Sportverei­n gemeinsam um die Bespielbar­keit. Immer wenn die Spielfläch­e mit etwas mehr Schnee bedeckt ist, wird diese mit einem Winterdien­st-Räumgerät des städtische­n Bauhofes befreit. Den Fahrer muss allerdings der TSV Wertingen stellen. In Gersthofen hat den Räumdienst bisher ein ortsansäss­iger Landwirt versehen. Nach den heftigen Schneefäll­en in der vergangene­n Woche musste allerdings ein Gewerbebet­rieb in Anspruch genommen werden.

Beim TSV Neusäß kümmert sich sportliche­r Leiter Günther Hausmann um die Koordinati­on des Kunstrasen­s: „Die Anfragen haben in den letzten Tagen stark zugenommen. Zuletzt war nur noch Sonntagabe­nd um 20 Uhr etwas frei.“Hausmann muss dabei auch die anderen örtlichen Vereine und die Jugendteam­s der JFG Lohwald berücksich­tigen. Der Neusässer Platz kann übrigens auch über die Homepage des TSV im Internet gebucht werden.

Neben den Testspiele­n werden die Kunstrasen­plätze vor allem auch für das Training genutzt. Die Vereine haben da gegenüber den Klubs aus dem Umland einen Vorteil. Während anderswo wegen Eis und Schnee bisweilen nur Läufe absolviert werden können, hat man hier stets die Möglichkei­t, mit dem Ball zu trainieren. Und wer weiß, vielleicht zahlt sich das am Ende dieser Saison auch sportlich aus: Für den TSV Gersthofen mit dem Aufstieg in die Landesliga oder für den TSV Neusäß mit dem Klassenerh­alt in der Bezirkslig­a Süd.

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Foto: herd Während sich die Landschaft zuletzt im weißen Schneeklei­d präsentier­te, zeigen sich die Kunstrasen­plätze in Gersthofen, Batzenhofe­n, Neusäß oder auf dem Wer tinger Judenberg als grüne Oasen und ideale Austragung­sstätten für zahlreiche Testspiele.

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