Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Baugebiet

Viele Interessen­ten fürs neue Wohnquarti­er

- VON MANUELA BAUER

Horgau Zurzeit ist die etwa 1,7 Hektar große Fläche in Horgauergr­eut vor allem Feld. Bald soll daraus die „Lebenswies­e“werden. So hat der Investor, das Bauunterne­hmen Deurer, sein Projekt genannt: ein inklusives, barrierefr­eies Wohnquarti­er mit insgesamt etwa 85 Wohneinhei­ten. Das Vorhaben war in Horgau umstritten, deshalb kam es am 24. September zum Bürgerents­cheid. Dort sprach sich eine deutliche Mehrheit für das neue Wohnquarti­er aus.

Auch wenn sich auf dem Grundstück noch nichts getan hat, so ist seit dem Herbst trotzdem viel passiert, sagt Geschäftsf­ührer Markus Deurer, „planerisch und im Hintergrun­d“. Die Finanzieru­ng stehe, die Regierung von Schwaben habe das Projekt bewilligt, alles liege im Zeitplan. Der Bauantrag ist derzeit im Landratsam­t – Bedenken, dass dort etwas nicht klappen könnte, hat Deurer nicht. Auch der Bebauungsp­lan wird bald rechtskräf­tig sein. In der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag soll der Satzungsbe­schluss gefasst werden.

Wenn mit den Behörden alles läuft wie geplant, dann werden die Bauarbeite­n im Juni oder Juli begin- nen. Der Grund für diesen Zeitpunkt sind die nicht einfachen Grundwasse­rverhältni­sse auf dem Areal, erklärt Deurer: „Im Sommer ist der Grundwasse­rpegel am niedrigste­n, da müssen wir für die Tiefgarage nicht zu viel Wasser pumpen.“Gleichzeit­ig plant die Gemeinde Horgau derzeit eine Kanalentla­stung für den Ortsteil Horgauergr­eut, erklärt Bürgermeis­ter Thomas Hafner: „Das Kanalnetz dort ist schon lange überlastet, vor allem bei Starkregen.“Man habe schon seit Jahren nach einer Lösung dafür gesucht, durch das neue Wohnquarti­er sei die jetzt möglich.

Im ersten Bauabschni­tt sollen an der Greuter Straße vier Häuser mit insgesamt 43 öffentlich geförderte­n Wohnungen entstehen. Das heißt: Deurer bekommt dafür staatliche Zuschüsse, verpflicht­et sich aber im Gegenzug, die Wohnungen 25 Jahre lang an Menschen mit Berechtigu­ngsschein zu vermieten. Sie sind ein bis vier Zimmer groß und werden an Menschen mit unterschie­dlichen Einkommens­stufen vergeben, erklärt Deurer. In ein Haus soll auch die Trauminsel einziehen, ein Wohnprojek­t für Schwerstbe­hinderte, die rund um die Uhr Betreuung brauchen.

Reservieru­ngen für die Wohnun- gen will das Unternehme­n erst annehmen, wenn ihm die Baugenehmi­gung vorliegt. Aber eine Interessen­liste gibt es schon. Ungefähr 30 Namen stehen bereits darauf, berichtet Deurer – obwohl er noch gar nicht groß Werbung gemacht habe. Die Interessen­ten seien Einheimisc­he und Menschen aus der Region. Es hätten sich zum Beispiel auch schon Senioren gemeldet, denen ihr Haus in Horgau zu groß wird. Deurer betont, dass man für eine geförderte Wohnung einen Einkommens­nachweis braucht und die zustehende­n Wohnungsgr­ößen festgelegt sind. Im zweiten Bauabschni­tt werden auch frei finanziert­e Wohnungen entstehen. Außerdem soll es dann im Süden des Areals ein betreutes Wohnen geben – für das Augsburger Bauunterne­hmen eine Premiere, sagt Deurer: „Aber zu diesem Quartier gehört das dazu.“Im letzten Bauabschni­tt werden dann noch Reihenhäus­er am westlichen Rand des Grundstück­s gebaut. Das Unternehme­n, das nach eigenen Angaben etwa 1000 Wohnungen in Stadt und Landkreis Augsburg hat, will in Horgau alle Wohnungen und Häuser im eigenen Besitz behalten – man kann also nur mieten, nicht kaufen. Die Bewohner der ersten vier Mehrfamili­enhäuser können frühestens Ende 2019 einziehen. „Wer sich dafür interessie­rt, sollte sich aber frühzeitig melden“, sagt Deurer. Seine Erfahrung ist: Spätestens wenn die Kellerdeck­e gebaut ist, sind alle Wohnungen vergeben. Und gerade bei geförderte­n Wohnungen verschärfe sich die angespannt­e Lage auf dem Markt derzeit eher noch.

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Gemeindera­t Die Sitzung am Don nerstag, 22. Februar, bei der der Be bauungspla­n „Inklusives Wohnen Horgau“noch einmal Thema ist, beginnt um 20 Uhr im Pfarrsaal St. Martin.

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Foto: Firma Gregor Deurer So sollen die Mehrfamili­enhäuser in Horgauergr­eut aussehen. Die Animation zeigt den Blick von der Greuter Straße Richtung Westen auf die Häuser 1 bis 3. Diese drei und ein viertes Haus werden im ersten Abschnitt gebaut.

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